Die Policía Nacional ist derzeit nicht gut auf die Policía Local zu sprechen. Schuld ist eine Razzia, die die Policía Nacional am 14. Juli in einem Cannabis-Club im Carrer dels Oms im Zentrum von Palma de Mallorca unternommen hat. Damit sind die Polizisten den Kollegen der Policía Nacional zuvorgekommen, die seit Januar in dem Fall verdeckt ermittelten.

Die Policía Local nahm in dem Cannabis-Club, der Marihuana für den Selbstgebrauch an die Mitglieder verteilt und Samen der Cannabis-Pflanze verkauft, zwei Personen fest und konfiszierte 2.385 Gramm Marihuana sowie 1.048 Euro.

Die Ermittlungen der Policía Nacional gingen einen Schritt weiter. Die Polizisten hatten eine Finca in Llubí ausfindig gemacht, wo der Club das Cannabis anpflanzte. Bei der Durchsuchung fand die Polizei vier Kilogramm Marihuana und 300 Cannabis-Pflanzen, die reif genug waren, um geerntet zu werden.

"Der Kampf gegen die Drogen erfordert Kenntnisse, über die die Policía Local nicht verfügt. Zudem ist sie dafür nicht autorisiert", veröffentlichte die Policía Nacional ein Schreiben am Freitag (21.7.). "Anders wäre es, wenn eine Streife zufällig auf einen Drogendelikt stößt. Das war aber nicht der Fall."

Hintergrund: So arbeitet die Anti-Drogendezernat der Policía Nacional in Palma

Das Rathaus in Palma de Mallorca verteidigt die Policía Local. Der zuständige Richter hätte die Razzia genehmigt. Zudem hätten die Polizisten den Cannabis-Club schon länger im Auge gehabt und hätten alle Informationen mit der Policía Nacional geteilt.

Palmas Bürgermeister Antoni Noguera und die Abgeordnete der Zentralregierung auf den Balearen, Maria Salom, haben nach einer Sitzung verkündet, dass es keinerlei Wettstreit zwischen der Policía Local und Nacional gibt. "Beide arbeiten Hand in Hand", sagte Salom der spanischen Zeitung "El Mundo". /rp