Der wegen Korruption in Untersuchungshaft sitzende Disco-König auf Mallorca Bartolomé Cursach hat am Freitag (28.7.) vor Gericht bestritten, Zeugen unter Druck gesetzt zu haben, ihre Aussagen zu verändern. Per Video-Konferenz aus dem Gefängnis in Alicante erklärte er, solche Vorwürfe seien "Lügen".

Cursach wurde als Zeuge im Rahmen der Ermittlungen gegen einen Rumänen verhört, dem vorgeworfen wird, eine wichtige Zeugin des Korruptionsprozesses verletzt und bedroht zu haben. Es besteht der Verdacht, dass die Zeugin durch die Attacken unmittelbar vor ihren Aussagen eingeschüchtert werden sollte. Cursach wollte die Aussagen zunächst verweigern, bis ihn das Gericht daran erinnerte, dass er als Zeuge verpflichtet ist, auf die Fragen zu antworten.

Cursach erklärte daraufhin, den Beschuldigten nicht zu kennen und ihn keineswegs zur Gewalt angestiftet zu haben: "Ich kenne ihn nicht, weder aus dem Gefängnis noch außerhalb des Gefängnisses." Auch der ebenfalls in Haft sitzende ehemalige Geschäftsführer des Cursach-Imperiums, Bartolomé Sbert, bestritt Schläger beauftragt zu haben, um Zeugen einzuschüchtern.

Während der Ermittlungen gegen Cursach und Sbert waren wichtige Zeugen mehrfach bedroht oder verletzt worden. Den beiden wird vorgeworfen, mit kriminellen Mitteln eine Art Monopolstellung im Nachtleben rund um die Bucht von Palma aufgebaut zu haben. Dabei sollen ihnen korrupte Polizisten, Politiker und Mitarbeiter aus Behörden behilflich gewesen sein. /tg