Die Eltern der bei einem Ausflug tödlich verunglückten Schülerin des Colegio Madre Alberta in Palma de Mallorca haben Anzeigen gegen die Schule und den Autofahrer erstattet. Die 14-Jährige war im April bei einer Unterrichtsveranstaltung im Freien von einem Taxifahrer angefahren und schwer verletzt worden. Auf der Intensivstation in Son Espases verschlechterte sich in den Wochen darauf ihr Zustand, bis sie im Juni den schweren Verletzungen erlag.

Bei der Unterrichtsveranstaltung der Schule Madre Alberta handelte es sich um einen Orientierungslauf, der durch ein dicht gelegenes Waldstück führen sollte. Die Eltern werfen dem beaufsichtigenden Lehrer vor, die Aktion an einem "falschen und gefährlichen Ort" starten zu lassen. Zum Beginn des Orientierungslaufs mussten die Kinder eine Straße überqueren, um in den Wald zu gelangen. Ein geparkter Lkw versperrte an diesem Tag heranfahrenden Autos die Sicht. Gut 100 Meter weiter hätte es einen Zebrastreifen gegeben.

Die Strafanzeige richtet sich auch gegen den Taxifahrer, der mit mutmaßlich überhöhter Geschwindigkeit gefahren sei. Dem Fahrer seien die Straßenzüge sowie die Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern bekannt gewesen. Außerdem habe er beim Abbiegen die versammelten Schüler gesehen, hätte also die Geschwindigkeit reduzieren müssen, so die Argumentation der Kläger. /tg