Jeder letzte stille Winkel auf Mallorca steht zum Verkauf oder zum Vermieten. Daran scheint auch die neue strenge Gesetzgebung der Balearen vorerst noch nichts zu verändern. Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" jetzt entdeckte, bieten die Portale Airbnb, Homeaway oder Casasmagicas sogar Mönchszellen in der berühmten Kartause von Valldemossa zum Übernachten an.

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Bei einem der Portale kostet es 250 Euro pro Nacht, um "in einer alten Zelle der Kartause" zu übernachten, "gleich neben dem Ort, den Chopin und George Sand im 19. Jahrhundert bewohnten". Dabei könne es sich um kein legales Angebot handeln, wie das balearische Tourismusministerium bestätigt. Keiner der drei Eigentümer der Kartause verfüge über über eine entsprechende Autorisierung.

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In anderen Portalen ist die Übernachtung in der Kartause sogar vergleichsweise preiswert. In einem am Freitag (11.8.) von der MZ verifizierten Fall verlangt eines der Mietportale 124 Euro pro Nacht in der "Cartuja Residence". Eine Fotogalerie wirbt mit Bildern aus der Kartause. Mehr als hundert Gäste berichten von ihrer Übernachtungserfahrung samt Nutzung des Pools - eigentlich ein alter Wasserspeicher, der den Mönchen zur Bewässerung der Beete diente.

Das Tourismusministerium bestätigte, dass einer der Eigentümer der Kartause eine entsprechende Genehmigung zur Vermietung beantragt habe. Allerdings handele es sich bei der Sehenswürdigkeit um eine Mehrfamilien-Immobilie, die nicht zur Vermietung genehmigt werden könne. Nach einer Inspektion habe man die in Madrid ansässigen Betreiber aufgefordert, die illegale Vermarktung einzustellen. Ansonsten drohe eine saftige Geldstrafe. /tg