Der Streit um die Reinigungsarbeiten im bei Touristen beliebten Torrent de Pareis auf Mallorca wird immer widersinniger. Das Rathaus der zuständigen Tramuntana-Gemeinde Escorca hat jetzt eine Zahlung über 300 Euro vom balearischen Umweltministerium gefordert. Der Grund: Die Gemeinde will, dass die Behörde die Kosten für die Reinigung der Schlucht übernimmt, die das Rathaus vor 13 Tagen nach langem Hin und Her durchgeführt hatte.

Zuvor waren es Gesandte des Ministeriums gewesen, die Müllberge aus dem Torrent de Pareis entfernt hatten. Die Gemeinde - allen voran Bürgermeister Antoni Solivellas - war jedoch der Meinung, dass diese ihre Arbeit nicht zufriedenstellend erledigt hätten.

Schon seit Wochen können sich beide Institutionen nicht darüber einigen, in wessen Zuständigkeitsbereich die Reinigung fällt. So hatte sich tonnenweise Müll angesammelt, bis das Umweltministerium schließlich nachgab - wenn auch mit der Feststellung, dass dies nicht immer so laufen werde. "Die Deklaration des Natur-Monuments sieht es ganz klar vor, dass die Zuständigkeit und mit ihr auch die Kosten der Instandhaltung des Torrent de Pareis bei der Landesregierung liegen", so Solivellas am Donnerstag (17.8.). Das Rathaus habe nur Hand angelegt, um die Gesundheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

Ein Ende des Streits scheint nicht in Sicht. Bereits am vergangenen Wochenende hatte die Ortspolizei von Escorca erneut gemeldet, dass sich der Müll in der Schlucht stapelt. Escorca stellte dem Umweltminsterium daraufhin ein Ultimatum. Bis Donnerstagmorgen (17.8.) um 9 Uhr sollte der Müll entsorgt werden. Da dies nicht geschah, droht das Rathaus nun mit weiteren Sanktionen. Solivellas wies auch auf die Waldbrandgefahr hin, die durch die Vermüllung deutlich erhöht werde.

Letztlich wolle das Rathaus auch diesmal wieder einen Reinigungstrupp losschicken - und die Deckung der Kosten wieder beim Ministerium einfordern. /somo