Eigentlich sollen die Maut-Gebühren für die Fahrt durch den Tunnel von Sóller am 1. September abgeschafft werden. Doch wenige Wochen vor dem Ende der Bezahlschranke gerät das Projekt ins Wanken: Am Freitag (18.8.) gab ein zuständiges Gericht bekannt, dass es die Höhe der Entschädigungszahlung, die der Inselrat von Mallorca an die Tunnel-Betreiberfirma zahlen will, als zu niedrig einschätzt.

Der Rechtsstreit hatte bereits im Juni begonnen. Hintergrund: Die Firma "Globalvía" hat die vertraglich festgehaltene Konzession inne, die ihr gestattet, den Tunnel an der Landstraße von Palma nach Sóller zu betreiben und Mautgebühren von den Autofahrern einzutreiben. Eigentlich läuft die Konzession erst im Jahr 2022 aus. Der Inselrat beschloss jedoch im vergangenen Jahr, sie fünf Jahre früher als vertragsmäßig vereinbart zu beenden - um so die Maut so schnell wie möglich abschaffen zu können.

"Gobalvía" verlangt seitdem 31 Millionen Euro Entschädigung - 13,6 Millionen Euro mehr, als der Inselrat bereit ist zu zahlen. Dass die Richter nun der Firma zustimmen, könnte auch die Abschaffung der Bezahlschranken für die Autofahrer verzögern - oder gar unmöglich machen. Noch hat sich der Inselrat nicht dazu geäußert.