Rassismus auf Mallorca: Der Vorsitzende der Vereinigung zur Integration der Sinti und Roma auf den Balearen, Manuel Alameda, hat den Besitzer des Schwimmbads "Sa Font Seca"in Bunyola angezeigt. Die Vereinigung wirft dem Spanier Diskriminierung vor, weil er Sinti und Roma generell den Zutritt zum Schwimmbad verwehrt.

Wie die spanischen Tageszeitungen "El Mundo" und "Última Hora" berichten, hatte sich der Streit in den vergangenen Wochen zugespitzt. Nachdem mehrere Beschwerden bei der Vereinigung eingegangen seien, habe Alameda selbst das Gespräch mit dem Schwimmbadbesitzer gesucht. Dieser sei jedoch gewalttätig geworden und habe Alameda mit einem Baseball-Schläger bedroht. Auch die spanienweite Vereinigung von Sinti und Roma schaltete sich daraufhin ein.

Dass der Denunziant bei seinem Feldzug gegen die Diskriminierung Erfolg hat, ist wahrscheinlich. Als das Thema in der vergangenen Woche öffentlich wurde, meldeten sich auch zahlreiche ehemalige Mitarbeiter des Schwimmbads bei Alameda. Sie alle bestätigten dessen Einschätzung und berichteten von zahlreichen Situationen, in denen der Badbesitzer zur Diskriminierung aufgerufen habe.

Das Rathaus von Bunyola distanzierte sich in einer öffentlichen Stellungnahme klar von den Vorgängen und machte deutlich, dass die Einrichtung Privateigentum ist und nicht von der Gemeinde getragen wird. /somo