Es ist wieder einer dieser Fälle von öffentlichen Ausschreibungen auf Mallorca, die später für Zündstoff sorgen. Der Club de Vela in Andratx muss laut einem Gerichtsurteil des Obersten Gerichtshofs in Spanien die Konzession des Hafens abgeben, weil sie nicht mit rechten Dingen abgelaufen sein soll. Dagegen wehren sich jetzt die Betreiber, die von sich sagen, gute Arbeit geleistet zu haben. Von einem Großteil der Bevölkerung in Andratx wird das offenbar genauso gesehen.

Deshalb soll nun am Samstag (26.8.) im Rahmen der 20. Ausgabe der Nit de la Mar im Hafen ein lautes Pfeifkonzert gegen die Entziehung der Konzession stattfinden. Auch Boote sollen sich mit dem Klang ihrer Hörner beteiligen. Zudem soll ein Manifest vorgelesen werden, um den derzeitigen Betreibern den Rücken zu stärken.

In der Konzessionsvergabe für den Hafen von Andratx gab es einigen Wirrwarr. 2006 hatte der Club de Vela von der Balearen-Regierung die Konzession für 30 Jahre zugesprochen bekommen, obwohl der Club, der bereits zuvor den Hafen betrieben hatte, bei einer Ausschreibung im Jahr 2002 nur auf Platz 3 landete. Der Erstplatzierte, Iniciatives Portuàris de Mar de Mallorca, hatte daraufhin Widerspruch eingelegt, dem im Frühjahr dieses Jahres stattgegeben wurde. Club de Vela ist bereits seit 49 Jahren für den Hafen verantwortlich.

Was nun passieren wird, ist noch unklar. Auf die Balearen-Regierung kommen aber auf jeden Fall Schadenersatzforderungen zu - entweder vom Club de Vela, wenn er tatsächlich raus muss, obwohl er seit Beginn der neuen Konzession nach eigenen Angaben Millionen von Euro investiert hat, oder vom Sieger der Ausschreibung im Jahr 2002, Iniciatives Portuàris de Mar de Mallorca. /jk