Das Feuerbakterium (Xylella fastidiosa) könnte auch in den Weinstöcken auf Mallorca viel weiter verbreitet sein, als bisher angenommen. Nach mehreren positiven Befunden von Pflanzen in Weinbergen der Inseln hat das balearische Umweltministerium diese Proben nun zur Prüfung ans nationale Amt für Pflanzenschutz geschickt. Das bestätigte eine Ministeriumssprecherin der MZ am Mittwoch (30.8.). Solange es keine offizielle Bestätigung der Fälle gebe, wolle man zunächst keine Zahlen mitteilen.

Der balearische Umweltminister Vicenç Vidal berief Vertreter der Branche für Dienstag (5.9.) zu einem Treffen im Ministerium ein, um die Lage zu besprechen. Gesetzt den Fall, dass sich die ersten positiven Befunde bestätigen, würde dann auch über Zahlen und zu ergreifende Maßnahmen gesprochen.

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Das Feuerbakterium ist ein Schädling, der betroffene Pflanzen langsam vertrocknen und schließlich absterben lässt. "Für die Gesundheit der Konsumenten des Weines hat das keinerlei Konsequenzen", versichert das Umweltministerium. Betroffene Pflanzen produzieren weiter Früchte, allerdings Jahr für Jahr weniger.

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Das Risiko der Ausbreitung des Bakteriums in den mallorquinischen Weinstöcken wird als weitaus geringer eingeschätzt, als bei den bisherigen Wirtspflanzen - insbesondere Mandelbäumen. Während es auf der Insel viele vernachlässigte Mandelbäume gebe, seien die Weinberge meist gut gepflegt und somit wesentlich resistenter gegenüber einen Befall durch Xylella.

Bereits zu Beginn des Bekanntwerdens der Präsenz des Feuerbakteriums auf der Insel wurde in einer verwilderten Weinpflanze das Feuerbakterium festgestellt. Sollten sich die aktuellen positiven Befunde bestätigen, wären das die ersten Fälle von Xylella in aktiven Weinstöcken auf Mallorca. /tg