Das Feuerbakterium frisst sich auf Mallorca immer weiter voran und macht zunehmend auch dem Weinsektor Sorgen. Inzwischen sind auf der Insel 14 Weinreben positiv auf den Erreger xylella fastidiosa getestet worden, wie bei einer Pressekonferenz im Landwirtschaftsministerium in Palma de Mallorca am Dienstag (5.9.) bekanntgegeben wurde.

Neun verschiedene Parzellen sind betroffen, die über die gesamte Insel verteilt liegen: Sant Llorenç, Santa María, Felanitx, Santa Margalida, Sencelles und Manacor. Befallen worden sind die Rebsorten Monastrell, Parellada, Macabeu und Manto Negro. Betroffen seien bislang aber lediglich kleinere Anbauflächen von Privatleuten, hieß es.

Wie Landwirtschaftsminister Vicenç Vidal erklärte, habe man sich mit den betroffenen Weinbauern, aber auch mit den Olivenbauern sowie den Weinbauern getroffen und auf einen Plan zur Vorgehensweise geeinigt. Dieser Plan sieht weiterhin das Eindämmungsprotokoll vor. Das bedeutet, auf Mallorca werden auch weiterhin nicht großflächig befallene Bäume abgeholzt und verbrannt. Es wird abzuwarten sein, inwiefern die Europäische Union dieses Protokoll dulden wird. Mehrere Experten der EU waren im Juni auf der Insel, um sich ein Bild über den Stand der Krankheit auf Mallorca zu machen. Voraussichtlich im November dürfte eine Ansage aus Brüssel kommen, ob eingedämmt oder abgeholzt werden muss.

Der zuständige Sachbearbeiter Andreu Juan erklärte die wichtigsten Erkenntnisse, die momentan über den Erreger auf Mallorca vorliegen. Die sehr vollständige mehr als 90-seitige Präsentation, die Juan vorstellte, machte den Eindruck, als wolle das Ministerium in die Offensive gehen. Nicht wenige hatten Minister Vidal vorgeworfen, den Ausbruch der Krankheit verschlafen zu haben. Allerdings geht man mittlerweile davon aus, dass das Feuerbakterium inzwischen seit etwa zehn Jahren auf den Balearen heimisch sein könnte.

In den kommenden Jahren soll auf Mallorca vor allem in die Forschung über das Feuerbakterium investiert werden. So laufen mehrere Projekte gleichzeitig an, die vor allem die verschiedenen Unterarten der Krankheit und die möglichen Vektoren genauer erforschen sollen.

Juan bestätigte 431 positive Befunde auf den Balearen, bei 2.680 Proben an insgesamt 144 Pflanzen.