Im Prozess um den Einbruch in der Firmenzentrale des Discotheken-Unternehmens Cursach im Jahr 2014 hat die Staatsanwaltschaft auf Mallorca drei Jahre Haftstrafe für den mutmaßlichen Täter gefordert. Die Anhörung des 49-jährigen Beschuldigten sollte ursprünglich am Dienstag (5.9.) stattfinden, wurde aber vertagt, damit der auf dem Festland in Untersuchungshaft sitzende Angeklagte persönlich erscheinen und befragt werden kann.

Der mutmaßliche Täter wird beschuldigt, im Dezember 2014 in das Hauptquartier der Cursach-Gruppe eingebrochen zu sein und dabei knapp 357.000 Euro gestohlen zu haben. Der Einbruch sorgte für große Schlagzeilen, zumal die mutmaßlichen Täter die Wände des Gebäudes aufbrachen, um an das Bargeld zu gelangen, das den Angaben des Unternehmens zufolge aus dem Kartenvorverkauf für die Weihnachts-Veranstaltungen in den Discotheken rund um die Bucht von Palma stammte.

Der Beschuldigte ist der spanischen Justiz bestens bekannt und gilt als einer der versiertesten Einbrecher Europas. Zur Zeit sitzt er im katalanischen Figueres in Untersuchungshaft und wartet auf den Prozess zu einem weiteren Einbruch, den er 2006 in Barcelona begangen haben soll. Die Polizei schnappte ihn Ende 2016.

Der Prozess auf Mallorca wurde vertagt, weil es die Richter für sinnvoll erachten, den Beschuldigten persönlich vor Ort zu vernehmen. Augenzeugen sollen ihn identifizieren. Außerdem soll der mutmaßliche Täter die Aufnahmen der Sicherheitskameras vorgeführt bekommen.

Das 2014 bestohlene Unternehmen Cursach steht inzwischen selbst im Mittelpunkt der Ermittlungen der Justiz auf der Insel. Der Firmenchef Bartolomé Cursach und sein engster Mitarbeiter Bartolomé Sbert sitzen seit April des Jahres in Untersuchungshaft und warten auf ihre Anklage in einem bevorstehenden Megaprozess um einen Korruptionsskandal, in dem auch mehrere hochrangige Polizisten und namhafte Politiker auf der Anklagebank sitzen werden. /tg