Der Ruf der Balearen-Universität auf Mallorca war durch den Fall Minerval erheblich angekratzt worden, doch am Freitag (8.9.) hat Richter Enrique Morell in Palma de Mallorca die Ermittlungen eingestellt. Er habe keine Anhaltspunkte dafür gesehen, dass die beiden Professoren Pablo Escribá und Xavier Busquets die Käufer des noch nicht für den Verkauf freigegebenen Krebs-Medikaments Minerval betrogen hätten. Der Richter gab den Fall weiter ans Gesundheitsministerium. Dort soll nun geprüft werden, ob der Verkauf administrative Verstöße bedeute.

Busquets und Escribá hatten Minerval, das vor allem bei Hirntumoren gute Ergebnisse zeigen sollte, und ein weiteres Präparat, das angeblich gegen Alzheimer helfen sollte, über eine Art Spin-off-Unternehmen der UIB namens Lipopharma hergestellt und vermarktet. Außerdem sollen sie mit der Non-Profit-Organisation Fundación Marathon zusammengearbeitet haben, auf deren Konten die Zahlungen für das Präparat einliefen.

Das Medikament hatte allerdings gerade erst die erste von vier für eine Zulassung auf dem Markt nötigen Phasen überstanden. Die beiden Professoren wurden zwar nach Bekanntwerden der Vorwürfe von der Lehre freigestellt, forschen dürfen sie allerdings weiterhin.

Richter Morell erklärte in seiner Entscheidung zur Einstellung des Falls, dass die Käufer des Medikaments allesamt Personen mit hohem Bildungsniveau gewesen seien. /jk