Die Entscheidung ist deutlich früher gekommen als erwartet. Und sie sorgt für kollektives Aufatmen bei Landwirten und Politik auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln. Die Europäische Union erlaubt den Balearen, bei der Bekämpfung des Feuerbakteriums, der sogenannten Xylella fastidiosa, eine Eindämmung. Somit bleibt den Inseln ein befürchteter großflächiger Kahlschlag erspart.

Die Entscheidung, die die EU am Montagnachmittag (11.9.) dem Landwirtschaftsministerium übermittelt haben soll, wurde am Dienstag (12.9.) bekannt. Der ehemalige Landwirtschaftsminister und PP-Vorsitzende Biel Company teilte die Nachricht mit. Kurz darauf bestätigte sie der amtierende Landwirtschaftsminister Vicenç Vidal (Regionalpartei Més).

Eindämmung bedeutet, dass auch weiterhin, wie bereits bisher, nur der erkrankte Baum gefällt und verbrannt wird. Das Abholzungsprotokoll hätte die Inseln dazu verpflichtet, im Radius von 100 Metern alle möglichen Wirtspflanzen des aggressiven Erregers zu vernichten, was große Auswirkungen auf das Landschaftsbild der Inseln gehabt hätte.

Inzwischen sind bereits 431 positive Befunde des Feuerbakteriums nachgewiesen, 280 davon auf Mallorca. Besonders betroffen sind Mandel- und Olivenbäume. Auch an Weinreben wurden inzwischen erste Erreger gefunden.

Ursprünglich hatte das Ministerium erst Ende des Jahres mit einer Ansage aus Brüssel gerechnet. Im Juni waren zwei Experten der EU-Kommission vor Ort auf Mallorca, um sich über die Ausbreitung des Feuerbakteriums zu informieren. Der Erreger, der von Zikaden und anderen Insekten übertragen wird, trocknet die betroffenen Pflanzen regelrecht von innen aus, bis sie absterben. /jk