Immobilien-Unternehmer Matthias Kühn muss sich ab Donnerstag (21.9.) auf Ibiza, der Nachbarinsel von Mallorca, wegen des Vorwurfs illegaler Bauarbeiten auf der Insel Tagomago vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert zwei Jahre Haft wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Umwelt- und Raumordnungsauflagen, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Ibiza" und die Nachrichtenagentur Europa Press am Donnerstagabend (14.9.) berichten. Verteidigt wird Kühn vom früheren Staatsanwalt Pedro Horrach, der inzwischen als Anwalt tätig ist.

Klient und Mandant gehen davon aus, dass es gar nicht erst zum Prozess kommen wird. "Wir werden noch vor der Eröffnung die Aussetzung und/oder Einstellung des Verfahrens beantragen", so Pedro Horrach gegenüber der MZ.

Um die unter Naturschutz stehende Insel vor Ibiza wird schon länger gestritten. Konkret wird dem deutschen Unternehmer vorgeworfen, in den Jahren 2007 und 2008 Mauern, Wege und Gartenhäuschen angelegt zu haben, ohne dafür eine Genehmigung bei der Gemeinde Santa Eulària oder beim balearischen Umweltministerium eingeholt zu haben. Unter anderem seien Erdarbeiten ausgeführt worden. Laut Staatsanwaltschaft können diese Arbeiten auch nicht nachträglich legalisiert werden - erlaubt seien nur Wartungs- und Restaurierungsarbeiten. Gefordert wird des Weiteren eine Geldstrafe von insgesamt 10.800 Euro.

Die Insel wurde mehrfach an Reiche und Prominente vermietet. 2008 feierte die TV-Moderatorin Sabine Christiansen ihre Hochzeit auf Tagomago. 2011 mietete sich beispielsweise Fußballstar Cristiano Ronaldo ein. /ff