Die Sozial- und Kulturstiftung La Caixa verlagert wegen der Krise um die geplante Unahbängigkeit in Katalonien ihren Gesellschafssitz nach Mallorca. Das hat die Stiftung am Samstag (7.10.) bekannt gegeben, nachdem am Tag zuvor die Verlagerung des Gesellschaftssitzes von Caixabank in die Region Valencia beschlossen worden war. Zuvor war spekuliert worden, dass auch die Bank selbst wegen der Katalonien-Krise nach Mallorca umzieht, stattdessen wurde Valencia der Vorrang gegeben.

Man werde nach Palma de Mallorca ausweichen, solange sich die politische Lage in Katalonien nicht stabilisiere, heißt es nun für die Bankstiftung, die mit einem Jahresbudget von mehr als 500 Millionen Euro als eine der bestdotierten weltweit gilt. Man wolle auf diese Weise die unternehmerischen und sozialen Interessen wahren und den normalen Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten. Die Verlagerung habe aber keine Änderungen für das Personal oder die Infrastruktur zur Folge, heißt es.

Auch die Organisation CriteriaCaixa, die das Vermögen der Bank verwaltet, werde bis auf weiteres nach Mallorca umziehen. Neuer Standort des Gesellschaftssitzes sei die Plaça Weyler 3 in Palma de Mallorca. Hier hat die Stiftung schon bislang eine Niederlassung (CaixaForum), in der hochkarätige Ausstellungen und Konzerte stattfinden.

Erleichtert wird der Schritt durch ein Gesetz der spanischen Zentralregierung vom Freitag, wonach für die Verlagerung des Gesellschaftssitzes keine Zustimmung der Aktionärsversammlung notwendig ist.

Weitere Unternehmen haben inzwischen ähnliche Schritte angekündigt oder in Aussicht gestellt, sollte das katalanische Regionalparlament in den kommenden Tagen tatsächlich einseitig die Unabhängigkeit erklären. Genannt werden in der spanischen Presse Banco Sabadell, Banco Mediolanum, Arquia Banca, Oryzon, Dogi, Naturhouse oder Derby Hotels. Geprüft wird die politische Situation weiterhin bei Freixenet, Catalana Occidente oder Renta Corporación.

Hintergrund: Ist die Unabhängigkeitserklärung noch zu stoppen?