Den Gesetzestext für die geplante Erhöhung der Touristensteuer auf Mallorca will die Linksregierung der Balearen am Freitag (27.10.) bei ihrer Kabinettssitzung beschließen. Allerdings geht die vorgelegte Reform der Abgabe, deren Gelder überwiegend für Umweltprojekte auf den Inseln eingesetzt werden, nicht allen weit genug, sodass eine Zustimmung im Balearen-Parlament noch ungewiss ist.

Die Regierung plant, die Steuer während der Hauptsaison zu verdoppeln. In der Nebensaison, also in den Monaten von November bis einschließlich April bleibt die Höhe der Abgabe gleich. Damit handele man in Überstimmung mit der aktuellen Politik, den Urlaub auf den Inseln besonders während der kalten Jahreszeit zu bewerben, erklärte am Montag (23.10.) ein Sprecher aus dem Tourismusministerium. Da man auch die Flughafenbehörde AENA darum gebeten habe, die Airportgebühren im Winter zu reduzieren, müsse man auch als Landesregierung mit gutem Beispiel vorangehen.

Nach dem voraussichtlichen Kabinettsbeschluss am Freitag muss die Reform der sogenannten ecotasa allerdings noch eine zweite Hürde nehmen. Im Parlament ist die Minderheitsregierung von den Stimmen der Protestpartei Podemos abhängig, denen die aktuellen Pläne nicht weit genug geht. Podemos fordert, die Verdopplung der Umweltabgabe auch auf die Wintermonate zu erweitern. Schließlich hätten die bisherigen Erfahrungen gezeigt, dass die Höhe der Abgabe keinerlei Auswirkungen auf die Buchungen gehabt habe, so Podemos-Sprecher Alberto Jarabo. /tg