Der Inselrat könnte bald befugt sein, Abschnitte von Wanderwegen, die durch Privatgrundstücke führen, zu enteignen. Sollte das Parlament dem neuen Gesetzesentwurf zustimmen, müssen Eigentümer künftig mit Strafen von bis zu 20.000 Euro rechnen, wenn sie die Wege für die Öffentlichkeit versperren.

Was Wanderer freut, stößt in der Opposition auf Kritik. Der Sprecher der Fraktion der konservativen PP im Inselrat, Mauricio Rovira, warf dem regierenden Linkspakt am Donnerstag (9.11.) vor, zu sehr in die Rechte der Eigentümer einzugreifen, die die Wege über Generationen hinweg gepflegt hätten.

Antonio Amengual der konservativen Regionalpartei El Pi bemängelte, dass die Rathäuser von den Beschlüssen vollkommen ausgeschlossen werden, obwohl sie oft über einen detaillierten Katalog der Wanderwege im Gemeindegebiet verfügen. Auch in Naturschutzgebieten wie dem Parc de Llevant oder Teilen des Tramuntana-Gebirges sei es fragwürdig, ob der Inselrat hier alleine entscheiden dürfe, da die Verwaltung der geschützten Zonen in der Kompetenz der balearischen Landesregierung liegt.

Inselratspräsident Miquel Ensenyat verteidigte das Vorhaben. Es solle dazu dienen, die Instandhaltung der Wanderwege zu garantieren. /somo