Eklat in Madrid: Die spanische Zentralregierung hat am Montag (13.11.) laut Informationen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" ihre Einwilligung in die schrittweise Schließung des Kohlekraftwerks Es Murterar bei Alcúdia verweigert. Somit kann die Balearen-Regierung ihren im Juni bekannt gegebenen Plan, das Kraftwerk bis 2025 schrittweise zu schließen, nicht umsetzen.

Der balearische Energieminister Marc Pons will nun dringend bei der EU-Kommission in Brüssel vorsprechen, um Madrid zum Einlenken zu zwingen.

Die Schließung des mit importierter Kohle betriebenen Kraftwerks würde laut der Balearen-Regierung eine Reduktion des CO2-Ausstosses um 20 Prozent auf Mallorca bedeuten sowie eine deutliche Absenkung der Schwefel- und Stickstoff-Werte in der Luft. Die Energie von Es Murterar sollte dabei durch den Strom ersetzt werden, der in Cas Tresorer (Erdgas), Son Reus (Müllverbrennungsanlage) und in Photovoltaik-Anlagen generiert wird.

Es Murterar wird von dem Energieversorger Endesa betrieben. Erst am Freitag hatte es Proteste von Mitarbeitern gegeben, die gegen die Schließung protestierten.

Die Balearen hinken bei der Energiewende weit hinterher: Derzeit beträgt der Anteil der erneuerbaren Energien gerade einmal 3 Prozent - dabei müsste er bereits im Jahr 2020 eigentlich 20 Prozent betragen.

Lesen Sie hier den MZ-Report zur Energiewende auf der Insel: Tankt Mallorca nun endlich Sonne?

(wird erweitert)