Der Tui-Vorstandsvorsitzende Fritz Joussen sieht auf Mallorca noch Wachstumspotenzial für den Tourismus im Winterhalbjahr. "Auf Mallorca gibt es viele noch unentdeckte Orte, auf der verschiedene Tourismusmodelle umgesetzt werden könnten", so Joussen in einem Interview mit der spanischen Nachrichtenagentur Efe.

Auch wenn sich die balearische Linksregierung gegen ein weiteres Wachstum ausgesprochen habe, werde von Einwohnern und lokalen Firmen die Bedeutung des Tourismus für die Wirtschaft wertgeschätzt. Das Geschäft mit den Urlaubern sorge für Jobs in Hotels bei und bei Airlines, aber auch bei Baufirmen oder Startups. Zusammen mit den lokalen Gesprächspartnern entwickle man deswegen Ideen für die Zukunft, zum Beispiel, wie die Nebensaison belebt werden könne. "Die Alternative wäre Arbeitslosigkeit zwischen November und April."

Spanien insgesamt profitiere weiter vom Tourismusboom. "Wenn wir feststellen, dass die Menschen nicht in die Türkei reisen wollen, sondern nach Spanien, müssen wir ihnen die nötigen Kapazitäten auf Mallorca, auf den Kanaren, aber auch auf dem Festland bieten, so Joussen. Gleichzeitig warnte der Tui-Manager davor, die Preise zu stark anzuheben. Das sei zwar gut für die spanische Wirtschaft, aber das Land müsse die Konkurrenz im Auge behalten und auch investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Auswirkung der politischen Krise in Katalonien um das illegale Unabhängigkeitsreferendum auf den Tourismus schätzt Joussen gering ein. Politische Debatten gebe es auch in anderen Ländern, Spanien sei eine reife Demokratie. Touristen vor Ort in Barcelona bekämen von der Krise nichts mit. /ff