Mit Windgeschwindigkeiten um die 100 Stundenkilometer ist der Sturm "Ana" am Montag (11.12.) über die Insel Mallorca hinweggezogen. Hohe Wellen schlugen auf die Küste ein und heftige Böen rüttelten an Bäumen, Gebäuden und Fahrzeugen. Auch wenn die Feuerwehr hunderte von kleineren Vorfällen meldete, blieben die Schäden geringer als zunächst befürchtet.

Unterdessen geht die Suche nach dem seit Sonntag (10.12.) vermissten Angler, der am Sonntag (10.12.) bei Santa Ponça von einer hohen Welle erfasst und ins Meer gerissen worden war, auch am Dienstag weiter. Bei dem Mann handelt es sich Medienberichten zufolge um einen 34-jährigen Belgier. Experten der Seenotrettung gehen nach einer Analyse der Meeresströmung davon aus, dass der junge Mann nicht ins offene Meer hinausgezogen wurde. Sie setzen die Suche in Küstennähe fort.

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Trotz zahlreicher weiterer Zwischenfälle kam es am Montag zu keinen weiteren Verletzten oder Vermissten. Die Feuerwehr musste mehrfach ausrücken. In den meisten Fällen handelte es sich um umgestürzte Bäume, heruntergerissene Markisen oder eingerissene Mauern.

Im Carrer Ciudad de Quierétaro in Palmas Gewerbegebiet Levante stürzte ein Baum auf zwei parkende Autos. Auch im Carer Pin an der Playa de Palma sowie in Port d'Andratx und in Manacor fällte der Sturm Bäume. Dabei wurde niemand verletzt.

Die teilweise über vier Meter hohen Wellen schlugen über die Küstenbefestigungen der Insel und zerstörten an mehreren Orten Gebäudeteile. Bei Ciutat Jardí an der Playa de Palma wurden die bei deutschen Urlaubern sehr beliebten Verkaufsstände stark in Mitleidenschaft gezogen.

Im Ortsteil Molinar schlugen die Wellen über die Promenade und überschwemmten den Carrer Vicari Jaquim Fuster. Die Geschäfte und Bars hatten überwiegend geschlossen. Der Straßentunnel Son Vich in Peguera musste vorrübergehend gesperrt werden. Der Wind hatte eine Schutzfolie gegen Steinschlag heruntergerissen.

In mehreren Orten entstanden Schäden an Hausdächern. In Andratx und Son Servera wurden einige Straßen wegen herabfallende Dachteile vorrübergehend gesperrt. Da es sich in Son Servera um Asbest-haltige Dachplatten handelte, mussten diese von Experten entsorgt werden. Die Häfen der Nachbarinseln Ibiza und Formentera mussten am Montagvormittag den Betrieb einstellen.

Die Wetteraussichten für Mallorca

Der spanische Wetterdienst Aemet hat unterdessen alle Warnstufen am Dienstag aufgehoben. Am Montag hatte die Warnstufe Orange wegen hoher Wellen und starken Winds gegolten.

In den nächsten Tagen ist es laut dem Wetterdienst Aemet mal schwachwindig und mal böig, aber mit einem erneuten Sturm muss nicht gerechnet werden. Der Wind weht in der Regel aus dem Westen oder dem Südwesten. Es wird sonniger, zum Ende der Woche hin steigen die Höchstwerte auf immerhin 18 Grad. Nachts bleibt es bei Temperaturen um 6 bis 7 Grad nicht allzu kalt. Es kann immer mal wieder regnen, zumeist bleibt es jedoch trocken.

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Flüge von und nach Mallorca

In Mitteleuropa ließen heftige Schneefälle bereits am Sonntag hunderte von Flügen ausfallen. Mehrere deutsche Flughäfen blieben stundenlang geschlossen. Von den Ausfällen waren viele Mallorca-Reisende betroffen, deren Flüge überwiegend auf Dienstag und Mittwoch verschoben wurden. Am Montag wurde der Flugverkehr der Insel durch den Sturm beeinträchtigt. Es kam zu stundenlangen Verspätungen und Flugausfällen. Gegen Abend normalisierte sich der Flugbetrieb. ff/tg/it