Die Anstrengungen der Verteidiger des mächtigen Disco-Königs auf Mallorca, Bartolomé Cursach, scheinen erste Früchte zu tragen. Der Ermittlungsrichter Manuel Penalva, der Cursach in U-Haft eingewiesen hatte, soll den Fall nun doch entzogen bekommen. Das entschied die Oberstaatsanwaltschaft in Madrid am Donnerstag (21.12.).

Die Staatsanwaltschaft befürchtet, dass Penalva befangen sein könnte und verweist auf den Tonfall einiger per Handy verschickte WhatsApp-Nachrichten zwischen dem Ermittlungsrichter und einer der Zeuginnen. Die Zeugin, die Politiker und Cursach mit ihren Aussagen belastet, hatte Fotos von Verletzungen geschickt. Sie war von noch unbekannten Tätern angegriffen worden, mutmaßlich um sie einzuschüchtern. Bei der Reaktion auf diese Fotos hatte Penalva anscheinend Beleidigungen gegenüber der mutmaßlichen Täter per WhatsApp geschickt. Die Oberstaatsanwaltschaft befürchtet nun, dass die Neutralität nicht mehr gewahrt sei.

Penalva legte Einspruch gegen den Bescheid ein. Sollte seine Beschwerde abgelehnt werden, könnte ihm der Fall dauerhaft werden. Der Ermittlungsrichter hatte seinerseits um Schutz gebeten, weil er sich durch Einbrüche in sein Wohnhaus und Drohungen eingeschüchtert fühlte. /tg