Einsatzkräfte der Nationalpolizei haben am Donnerstagmittag (11.1.) bei der ersten Drogen-Razzia des Jahres im Elendsviertel Son Banya bei Palma de Mallorca 14 Verdächtige festgenommen, darunter drei Minderjährige. Durchsucht wurden bei der Operation "Goodbye" - der Name ist offenbar eine Anspielung auf die geplanten Umsiedlungen - die Barracken nach Rauschmitteln, aber auch nach Waffen und großen Bargeldmengen.

Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, waren rund 50 Beamte im Einsatz, ebenso ein Hubschrauber, der die Situation von der Luft aus im Blick hat. Im Fokus der Ermittler sind sechs verschiedene Clans aus der als Drogen-Supermarkt bekannten Siedlung, die den Rauschmittelhandel maßgeblich vorantreiben.

Durchsucht wurden neun Baracken, die unter der Kontrolle des Clans "Valencianos" steht. Die Polizisten konfiszierten 300 Gramm Kokain, 123 Tütchen mit Heroin, 1.800 Gramm Marihuana, 4.600 Gramm an Cannabispflanzen, sieben Handys, ein Auto, sieben Präzisionswagen und 3.300 Euro.

Der Einsatz zeigt: Die Probleme in Son Banya halten an. Das Rathaus von Palma hatte vor Kurzem bekannt gegeben, dass ein Teil der Behausungen in der Siedlung noch in den kommenden Monaten abgerissen und die betroffenen Familien in andere Stadtviertel umgesiedelt werden sollen. /somo

Hintergrund: Son Banya - gefangen im Schattendasein