Die Inspektoren des balearischen Gesundheitsministeriums haben bei Inspektionen in Restaurants, Cafés und sonstigen gastronomischen Betrieben auf Mallorca im vergangenen Jahr zahlreiche Probleme bei der Hygiene und Lebensmittelsicherheit festgestellt. Bei insgesamt 3.071 Kontrollen wurden 2.618 Verstöße registriert. 23 Lokale wurden geschlossen, in zwei weiteren wurde der Verkauf bestimmter Speisen untersagt. Eine Tourismusregion wie Mallorca könne sich solche Ergebnisse nicht leisten, heißt es im Ministerium gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Insgesamt wurden 125 Bußgeldverfahren eingeleitet, die Strafen beliefen sich in der Regel auf 2.000 bis 5.000 Euro. Die Inspektoren vergaben zudem Punkte auf einer Skala von eins bis fünf, mit denen die Qualität des Lokals bewertet wurde. Nur 36 Prozent der inspizierten Cafés und Restaurants erhielt mindestens vier Punkte.

Erklärt werden die Defizite vor allem mit zwei Ursachen. Zum einen seien viele Lokale während der touristischen Hauptsaison mit dem Andrang überfordert, was Mängel bei Sauberkeit oder Lagerung zur Folge habe. Zum anderen fehle es an der Ausbildung mancher Angestellten. Insgesamt stehen auf Mallorca 23 Inspektoren für die Gastronomie bereit, balearenweit 33.

Beim Gastronomieverband wird darauf verwiesen, dass angesichts der Ergebnisse die Einführung einer Auszeichnung für gute Restaurants umso dringender sei. Bei der geplanten Einführung der Kategorie "Gold" gebe es jedoch bereits eine Verspätung von zwei Jahren. /ff