Valldemossa ist die Gemeinde mit den wohlhabendsten Einwohnern von Mallorca. Das geht aus den Daten des spanischen Finanzamts hervor, die auf die Höhe der Einkommen der Steuererklärungen basieren. Demnach wächst das durchschnittliche Einkommen der Insulaner stärker als im spanischen Mittel.

Die Fachleute führen den wachsenden Wohlstand auf der Insel auf drei wesentliche Faktoren zurück: Erstens profitiert die Insel vom wachsenden Tourismus. Dieses habe zweitens im Vergleich zu anderen Regionen schneller sinkende Arbeitslosenzahlen zur Folge. Drittens bekommen Mallorca und die Nachbarinseln Aufwind durch die steigende Investition durch Ausländer, die auf den Balearen Immobilien kaufen.

Das gegenüber den Steuerbehörden erklärte Bruttojahreseinkommen der Balearen-Bewohner lag im Jahr 2015 bei 25.741 Euro. Damit lagen die Inselbewohner über dem spanischen Durchschnitt von 25.337 Euro. Die Wachstumstendenz wird noch deutlicher, wenn man bedenkt, dass die Balearen 2013 noch unter dem spanischen Mittel lagen.

Das Durchschnittseinkommen der Region liegt hinter Madrid (33.601 Euro) und Katalonien (28.668 Euro) auf Rang drei der Liste. Das Baskenland und Navarra - ebenfalls reiche Regionen - werden in der Statistik nicht mitgewertet, da sie über unterschiedliche Steuersysteme verfügen.

Die Kommunen mit den wohlhabendsten Einwohnern der Insel sind hinter Valldemossa (Durschnittseinkommen von 38.630 Euro) die ebenfalls in der Tramuntana liegenden Dörfer Esporles (34.650 Euro) und Bunyola (31.056 Euro). Zum Im spanienweiten Vergleich der Kommunen lag Valldemossa 2015 auf Rang 29 und damit deutlich besser als im Vorjahr, als es den 45. Platz belegte.

Auch die meisten mallorquinischen Städte oder Großgemeinden sind überwiegend wohlhabender als der Rest von Spanien. Das erklärte Durchschnittseinkommen der Bewohner in der Balearen-Hauptstadt Palma betrug 27.994 Euro, in Calvià 27.846 Euro (Rang 9 der Balearen, 200 im spanienweiten Vergleich) in Marratxí 28.220 Euro (6. Platz der Balearen, 178. Platz in Spanien).

Während die meisten Gemeinden der Insel im spanienweiten Ranking nach oben geklettert sind, bildet Inca eine Ausnahme. Das Durchschnittseinkommen liegt hier mit 21.619 Euro unter dem spanischen Mittel. Und die Tendenz im Ranking ist fallend. War Inca 2014 noch auf Platz 928 gelandet, lag es nach den neuen Zahlen von 2015 nur noch auf Rang 990.

Das Schlusslicht der Rangliste bildet auf Mallorca die Gemeinde Capdepera. Das durchschnittliche Einkommen liegt hier bei 19.419 Euro. Sa Pobla liegt mit 19.981 Euro auf dem vorletzten Platz. Beide Dörfer sind aber im spanienweiten Ranking jeweils deutlich nach oben gerutscht. Capdepera von Platz 1.477 auf den Rang 1.408; Sa Pobla von Rang 1.350 an die 1.304. Stelle.

Das gute Abschneiden der Balearen im Vergleich mit den übrigen spanischen Regionen führt der Wirtschaftswissenschaftler Antoni Riera auf drei Faktoren zurück. Während die Wirtschaft der Inseln 2013 umlediglich 0,3 Prozent gewachsen war, waren es 2014 ein Prozent und 2015 drei Prozent. Die Tendenz setzte sich in den kommenden Jahren fort: 2016 lag das Wachstum bei 4,1 Prozent. Für 2017 gehen die Fachleute von einem Wachstum aus, das mit 3,8 Prozent leicht unter dem Vorjahr liegen könnte.

Der zweite Faktor sei die gesunkene Arbeitslosigkeit. Während die Löhne in den vergangenen Jahren kaum angestiegen seien, habe sich die Zahl der Beschäftigen deutlich erhöht, erklärt Riera. Das führe dazu, dass mehr Geld im Umlauf ist, als in den Vorjahren.

Als dritter Faktor wertet Riera den wachsenden Immobilienmarkt der Balearen. Dieser konzentriere sich auf einzelne Gemeinden der Inseln und locke vor allem ausländisches Kapital an, mit dem hochwertige Objekte gekauft würden. /tg