Erneut stehen die Golfplätze auf Mallorca in der Kritik: Mitarbeiter des Umweltministeriums haben bei Kontrollen festgestellt, dass bei der Bewässerung der 24 Golfplätze auf der Insel mittels zehn illegaler Brunnen Grundwasser, und damit Trinkwasser, für die Bewässerung ihrer Anlagen genutzt werde. Die Kontrollen waren jeweils in der Hochsaison zwischen 2015 und 2017 durchgeführt worden. Demnach haben die Mitarbeiter des Ministeriums bei einigen der Plätze komplizierte Bewässerungssysteme entdeckt, die teilweise geklärtes Wasser mit Grundwasser vermischt, um so die Verstöße zu verschleiern.

Bislang hat das Ministerium lediglich zwei dieser illegalen Brunnensysteme gesperrt, einer davon in Camp de Mar. Allein dieser Brunnen soll während der Hochsaison am Tag rund 7.000 Kubikmeter Trinkwasser verbraucht haben, so viel wie rund 5.000 Einwohner benötigen. Gegen den Betreiber des Golfplatzes wurde eine Strafe in Höhe von 250.000 Euro verhängt. Die Golfplätze nutzen das Grundwasser offenbar zur Bewässerung, weil es deutlich billiger ist als verunreinigtes Wasser zu klären. Im Falle des Platzes in Camp de Mar kam erschwerend hinzu, dass die Betreiber ausschließlich Grundwasser nutzten.

Die Kontrollen wurden deshalb gestartet, weil in bestimmten Gebieten der Insel eine drastische Verringerung des Grundwasserspiegels ausgemacht worden war. Regelmäßig im Sommer kommt es auf Mallorca wegen der geringen Niederschläge zu Wasserknappheit. /jk