Palma de Mallorca steht nach langer öffentlicher Debatte kurz vor einer neuen Verordnung für Bars und Restaurants, die reguliert, wie viel Platz die Lokale auf öffentlichem Grund für Außenbewirtung einnehmen dürfen. Ein Kompromiss sei gefunden, hieß es bei gemeinsamen Pressekonferenz von Stadtverwaltung, Wirten und Anwohnerverbänden am Dienstagvormittag (13.3.) im Rathaus von Palma.

Die neue Verordnung soll nach Plänen von Bürgermeister Antoni Noguera (Més) bereits am Donnerstag (22.3.) verabschiedet werden und vor dem Beginn der touristischen Hauptsaison auf der Insel in Kraft treten. Der Kompromiss sieht vor, dass in der Altstadt und im Viertel Santa Catalina, wo die meisten Probleme mit Anwohnern aufgrund von Lärmbelästigung und Besetzung der öffentlichen Wege aufgetreten waren, ein Abstand von 2,50 Meter für Fußgänger zwischen Hausfassaden und den Stühlen und Tischen bleiben muss. In den restlichen Gebieten der Innenstadt sollen zunächst zwei Meter ausreichen. Für die beiden Fußgängerzonen Blanquerna und Fàbrica sollen Ausnahmeregelungen gelten.

Neu ist, so erklärte die zuständige Stadträtin Aurora Jhardi, dass in der Innenstadt neu beantragte Lizenzen künftig die Auflage bekommen, ebenso die Vorgabe von 2,50 Metern einzuhalten. An der Playa de Palma sollen die Bewirtungsflächen im Abschnitt vom Carrer Grúa zum Carrer Peru von 3,80 Meter auf 2,70 Meter verkleinert werden. An den anderen Abschnitten der Strandpromenade, die vor allem Wohngebiet sind, darf maximal ein Meter von Tischen und Stühlen besetzt sein, zwei Meter Platz muss für Fußgänger bleiben.

Jhardi schätzt, dass rund 50 Freischankflächen der neuen Regelung zum Opfer fallen, etwa vier Prozent der Gesamtzahl. Nicht mehr vorgesehen sind in der neuen Verordnung die sogenannten microocupaciones. Dabei handelt es sich um maximal zwei Tische und Stühle, die vor allem in Santa Catalina die Bürgersteige teilweise unbenutzbar gemacht hatten. Klar ist nun auch, dass die Restaurant- und Barbetreiber nachts ihre Stühle und Tische nicht angekettet auf der Straße stehen lassen dürfen, sondern sie im Inneren des Restaurants verstauen müssen.

Bei der Pressekonferenz zeigten sich alle Beteiligten stolz darüber, im Dialog eine Lösung erarbeitet zu haben. Alle betonten mehrfach, dass es sich nicht um eine Wunschverordnung für eine Seite handele, sondern es die beste Verordnung für die Stadt Palma sei. Deshalb sieht es derzeit so aus, als würde keine der Seiten Einwände gegen den Text der Verordnung vorbringen.