Das von italienischen Behörden festgesetzte Schiff "Open Arms" der spanischen Nichtregierungsorganisation "Proactiva Open Arms" stammt ursprünglich aus einer Werft auf Mallorca. Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, wurde das inzwischen zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer eingesetzte Schiff 1974 in Astilleros Mallorca gefertigt und war ursprünglich unter dem Namen "Ibaizabal Tres" als Hafenschlepper im Einsatz.

Das 38 Meter lange und zehn Meter breite Schiff wurde von der spanischen NGO eingesetzt, um Flüchtlinge im Mittelmeer vor dem Ertrinken zu retten. In die Schlagzeilen geriet es am Wochenende, als italienische Behörden die "Open Arms" festsetzte. Die NGO wird beschuldigt, durch ihren Einsatz die illegale Einwanderung zu fördern.

"Man wirft uns kriminelle Machenschaften sowie die Begünstigung illegaler Migration vor", veröffentlichte der NGO-Gründer Oscar Camps auf Twitter, in der Nacht auf Montag (19.3.). Zuvor hätte die lybische Küstenwache die Seenotretter am Donnerstag mit Waffen bedroht, weil sich die NGO geweigert hatte, die geretteten Frauen und Kinder an Libyen zu übergeben.

Da dem Schiff mit mehr als 200 Menschen an Bord anschließend die Einfahrt in einen sicheren europäischen Hafen verweigert worden sei, habe man zunächst auf hoher See ausharren müssen. Ein Teil der Menschen habe sich dabei in einem kritischen Gesundheitszustand befunden. Schließlich hätten die italienischen Behörden der "Open Arms" am Freitag den Hafen Pozzallo auf Sizilien zugewiesen, wo das Schiff schließlich beschlagnahmt wurde. /tg