Um das häufige Ablaufen von Fäkalien in die Bucht von Palma de Mallorca zu verhindern, braucht die Balearen-Hauptstadt noch jahrelange Bauarbeiten und eine Gesamtinvestition von rund 280 Millionen Euro. Zu dem Schluss kommen die Stadtwerke Emaya, die ihren Teil der Arbeiten bis 2021 abschließen will, während es für die vom Umweltministerium in Madrid abhängigen Maßnahmen noch keine Daten gebe.

Das Problem ist Residenten und Urlaubern auf Mallorca bestens bekannt. Jedes Mal nach heftigen Regenfällen laufen die Rückstau- und Klärbecken der Stadt über. Dabei werden regelmäßig Schmutzwasser direkt in die Bucht von Palma gespült. Das bedeutet nicht nicht nur eine unverantwortliche Belastung für die Umwelt. Auch die beliebten Stadtstrände müssen regelmäßig für Badegäste gesperrt werden.

Hintergrund: Report - Vom WC direkt in die Bucht von Palma

Um die Situation in den Griff zu bekommen, will Emaya unter anderem das Kanalsystem erneuern und ein neues Rückhaltebecken bauen. Die Gesamtinvestition der Stadtwerke soll 200 Millionen Euro betragen. Die Arbeiten sollen 2019 beginnen und 2021, nach knapp zwei Jahren, abgeschlossen sein.

Das Umweltministerium in Madrid will weitere 80 Millionen Euro beisteuern, um ein neues Klärwerk zu finanzieren. Auch diese Arbeiten sollen eigentlich 2019 beginnen. Allerdings sei das Projekt noch in einer Planungsphase und der Bau selbst werde mehrere Jahre in Anspruch nehmen, sodass man noch nicht sagen könne, wann das Problem endgültig gelöst sei, heißt es bei Emaya. /tg