Die Stadt Palma de Mallorca hat am Dienstag (3.4.) bekanntgegeben, dass der bei deutschen Partyurlaubern sehr beliebte Vergnügungstempel Megapark zu "50 Prozent" geschlossen wird. 2.528 Personen sollen laut Behörden noch Platz finden im Megapark. Mit Keller, Empore und Außenbewirtung fasst die Lokation schätzungsweise 5.000 bis 6.000 Menschen.

Die teilweise Schließung muss laut dem Baudezernenten der Stadt, José Hila, innerhalb von 48 Stunden nach der Bekanntgabe der Entscheidung erfolgen.

Die Stadt fordert nun die Cursach-Gruppe auf, wieder zu den Ursprüngen zurückzukehren. Die sahen vor, dass es zwei getrennte Lizenzen für den Betrieb gab: eine für die Gastronomie und eine für die Diskothek. Diese beiden Tätigkeiten wurden vor rund zehn Jahren zusammengelegt und liefen seither unter einer Lizenz, was laut der jetzt gefällten Entscheidung der Stadt nicht rechtens ist.

Die Cursach-Gruppe kann gegen diese Entscheidung keinen Einspruch einlegen. Außerdem muss sie ab sofort eines der beiden Gebäude schließen, ein einziehbares Dach entfernen und die Außenbewirtung beenden.

Interview mit dem Baudezernenten José Hila zur Akte Megapark

Mit diesen Maßnahmen wird, so Hila, die Ausgangssituation mit zwei unabhängig voneinander funktionierenden Gebäuden wieder hergestellt. Die Cursach-Gruppe muss innerhalb der kommenden zwei Monate mehrere illegal angebrachte Anbauten abreißen lassen. Von Seiten der Stadtverwaltung hieß es, dass der Megapark derzeit nur das Erdgeschoss und der Keller eines der beiden Gebäude öffnen darf. Die frühere Cafetería und die Balkone im Hauptgebäude bleiben geschlossen.

Krisen-Sitzung beim Megapark

"Noch sind bei uns die Beschlüsse nicht eingegangen", sagte ein Sprecher des Megaparks der MZ. Das Management hat sich zusammengefunden, um ein Meeting abzuhalten. "Bisher wissen wir von der Entscheidung auch nur aus der Presse", so der Sprecher. Man rechne allerdings damit, dass die Beschlüsse noch am heutigen Dienstag (3.4.) eingehen werden. Danach erst könne man zu den möglichen Auswirken Stellung beziehen.

Im Megapark selbst nimmt der Betrieb seinen gewohnten Gang. "Gerade hat der DJ gesagt, dass der Megapark auf jeden Fall auf bleibe", sagt Monique (32) aus Thüringen, die mit ihrem Mann Adrian (29) einen Urlaub an der Playa gebucht hat, um den Megapark zu besuchen. Der Megapark sei einer der Hauptgründe, warum man an die Playa komme. "Wenn der wirklich zumacht würden wir trotzdem wiederkommen, aber mit einem weinenden Auge", sagt Adrian. Die Stimmung sei halt gut hier, hier werde friedlich gefeiert, Ärger mache hier so gut wie keiner. "Rempel mal ausversehen jemand in einer Disko in Deutschland an", sagt Monique. "Dann weiß man, was man am Megapark hat."

Der Megapark war am 16. März mit einem Pre-Opening in die Saison gestartet.

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