Nachdem eine Porsche-Fahrerin am Donnerstag (5.4.) neun deutsche Fahrradfahrer in der Nähe von Capdepera im Nordosten von Mallorca überrollt hatte, ist einer von ihnen in der Nacht auf Freitag an seinen schweren Verletzungen gestorben. Das hat die spanische Verkehrsbehörde gegen 23.30 Uhr per Twitter mitgeteilt. Der 47-jährige Vater zweier Kinder aus Mönchengladbach verstarb im Krankenhaus von Manacor. Acht weitere Fahrer sind verletzt, zwei von ihnen schwer. Im Fall der Fahrerin hat ein erster Drogentest ergeben, dass sie Cannabis konsumiert hatte.

Zu dem Unfall war es gegen 9.30 Uhr auf der Ma-15 zwischen Artà und Capdepera gekommen, auf Höhe des örtlichen Gewerbegebiets. Die Sportler waren unterwegs zum Puig Major, als der Porsche Cayenne Turbo mit einer 28-jährigen Mallorquinerin am Steuer auf gerader Strecke in die Gruppe hineinraste, offenbar ohne zu bremsen. Die Verletzten wurden in die Krankenhäuser von Manacor, Muro gebracht.

Nach Angaben der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" wurden sieben Ambulanzwagen zum Unfallort geschickt. Die Guardia Civil hat Ermittlungen eingeleitet. Die Porsche-Fahrerin, die in Richtung Cala Ratjada unterwegs war, um dort die Arbeit aufzunehmen, wurde einem Drogentest unterzogen und anschließend in Begleitung eines Anwalts in die Wache der Guardia Civil gebracht. Sie verweigerte die Aussage, kam zunächst auf freien Fuß, wurde aber am Freitag festgenommen. Gegen sie wird wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung der Straßensicherheit ermittelt. Eine Speichelprobe soll nun in einem Labor in Madrid analysiert werden, um den Drogentest zu bestätigen.

Die Unfallfahrerin - eine stolze Porsche-Besitzerin und Mutter

Bei der Gruppe handelt es sich um Mitglieder eines Trainingscamps, die seit Jahren in derselben Besetzung auf die Insel kommen. Untergebracht ist die Gruppe in einem Hotel in Sa Font de Sa Cala bei Cala Ratjada.

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