Eine lebensfrohe 28-Jährige, Mutter einer etwa sechsjährigen Tochter, die sich mit einer Reinigungsfirma ihren Lebensunterhalt verdient: Zumindest von ihrem Facebook-Profil her zu schließen, unterscheidet die Unfallfahrerin von Capdepera nur wenig von vielen mallorquinischen Gleichaltrigen.

Auch wenn sie nach dem Unfall, bei dem ihr Porsche Cayenne neun deutsche Radfahrer überrollte, einen von ihnen tödlich, positiv auf Cannabis getestet wurde, finden sich in ihrem Auftritt in dem sozialen Netzwerk keine Hinweise auf regelmäßigen Drogenkonsum. Auf Freude an der Party, das schon: Die Fotogalerie ist gespickt mit Bildern, auf denen die Frau sich gemeinsam mit Freundinnen in Diskotheken und Bars vergnügt. Aber auch das ist nichts Außergewöhnliches.

Was sie nähme, um glücklich zu sein, lautet die rhetorische Frage in einem Eintrag von Ende 2017. "Glücklich, mit dem was ich habe / PorscheCayenne / Palma" , lautete die Antwort. Dass sie stolz war auf den Wagen, zeigen auch etliche Fotos des schwarzen Porsche Cayenne. Auf einigen Bildern ist sie auch, ebenso stolz, mit ihrer Tochter zu sehen. In anderen Einträgen bringt sie ihren anhaltenden Schmerz über den Tod ihrer eigenen Mutter, vor elf Jahren, zum Ausdruck.

Die Unfallfahrerin ist in Manacor auf eine angesehene Privatschule gegangen, ein Studium oder eine weitergehende Ausbildung ist nicht verzeichnet. Das Reinigungsunternehmen hatte sie im November 2017 im Osten der Insel gegründet. Seither bot sie den Service inselweit an. Ihr letzter Eintrag datiert vom 23. März: Darin prostet sie ihren Facebook-Bekanntschaften zu: "Auf die großen Ziele, die ich erreicht habe, auf die, die noch kommen (...) Alles hat einen Grund (...)."

Am Freitag wurde die Frau vorläufig festgenommen, gegen sie wird wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung der Straßensicherheit ermittelt. /ck