In Magaluf im Südwesten von Mallorca schreiten die Arbeiten an dem lang angekündigten Prestige-Projekt voran. Wie die Gemeinde und die Hotelkette Meliá am Montag (16.4.) bei einer Pressetour zeigten, entsteht dort, wo einst das Hotel "Sol Jamaica" stand, derzeit eine Fußgängerzone, ein öffentlicher Platz und zahlreiche Läden und Restaurants sowie ein neues Luxushotel.

"Es ist der Abschluss einer langen Reihe von Maßnahmen, die Magaluf neues Leben einhauchen sollen", so Meliá-Sprecherin Ana Rubio zur MZ. Seit Jahren versucht die zuständige Gemeinde Calvià, den Ruf Magalufs als "Britischer Ballermann" aufzupolieren und den Sauftourismus einzuschränken.

Nachdem in den vergangenen Monaten bereits neue Grünflächen, Sportstätten, Spielplätze und Verkehrsumleitungen im Touristenort präsentiert wurden, soll auf dem Gelände des ehemaligen Hotels "Sol Jamaica" das Herzstück des Orts entstehen: Während nur wenige Teile des alten Drei-Sterne-Hotels erhalten bleiben, wird vieles derzeit zu einem neuen, luxuriösen Meliá-Prunkstück um- beziehungsweise neugebaut. Es entsteht ein Vier-Sterne-Familienhotel, in dem für Partyurlauber kein Raum ist. Das Besondere: Statt nur Hotelgästen wird das Erdgeschoss auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Hier sollen Einzelhandel und Gastronomie einziehen, auch im Freien wird Platz zum Verweilen geschaffen. "Ein Platz, wie es ihn in Magaluf bisher nicht gibt", so Meliá-Vorstandschef Mark Hoddinott bei der Baustellen-Begehung und betonte: "Es wird ein neuer Fokus für Einheimische und Touristen."

Dass das Vorhaben, das vor allem durch die angeblich "größte freischwebende Wasserbrücke Europas" punkten soll, die zwischen den Gebäudeteilen angebracht wird, schon in wenigen Wochen zum Beginn der Sommersaison abgeschlossen sein soll, ist derzeit kaum zu glauben: Das Gebäude wirkt fast noch wie ein Rohbau, auch Ladenlokale sind bisher nur zu erahnen. "Wir werden fertig, hier arbeiten alle auf Hochtouren", so Meliá-Sprecherin Ana Rubio optimistisch. "Dann hat Magaluf endlich ein richtiges Zentrum." Ursprünglich war die Fertigstellung schon zur Sommersaison 2017 geplant gewesen.