Wegen Einbruchs und Diebstahls von über 356.000 Euro aus dem Safe der Unternehmensgruppe Cursach hat ein Gericht in Palma de Mallorca einen 50-jährigen Mann verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Täter im Dezember 2014 in den Firmensitz im Gewerbegebiet Son Valentí eingebrochen war und dabei zusammen mit einem Komplizen mehrere Löcher in die Wände des Gebäudes schlug, um in den Tresorraum zu gelangen.

Das Urteil, das noch nicht rechtskräftig ist, sieht ebenfalls eine Entschädigung für den entstandenen Sachschaden in Höhe von 7.640 Euro vor. Die dreijährige Haftstrafe wird mit der "enormen kriminellen Energie" begründet, mit der die Täter vorgegangen seien. Der Einbruch sei bis ins kleinste Detail geplant gewesen, die Täter hätten keine persönlichen Spuren hinterlassen.

Der Einbruch sorgte im Dezember 2014 für Schlagzeilen, zumal die mutmaßlichen Täter die Wände des Gebäudes aufbrachen, um an das Bargeld zu gelangen, das den Angaben des Unternehmens zufolge aus dem Kartenvorverkauf für die Weihnachts-Veranstaltungen in den Diskotheken rund um die Bucht von Palma stammte. Der nun Verurteilte ist der spanischen Justiz bestens bekannt und gilt als einer der versiertesten Einbrecher Europas. In Katalonien soll er der Kopf einer Bande gewesen sein, die mehrere Einbrüche nach ähnlichem Schema durchführten. Die Polizei schnappte ihn Ende 2016.

Hintergrund: alle Artikel zum Fall Cursach

Das 2014 bestohlene Unternehmen Cursach steht inzwischen selbst im Mittelpunkt der Ermittlungen der Justiz auf der Insel. Firmenchef Bartolomé Cursach sitzt seit April 2017 in Haft. In dem Megaprozess um den Korruptionsskandal werden auch mehrere hochrangige Polizisten und namhafte Politiker beschuldigt. /tg