Die Entgiftungsarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Perlenfabrik "Perlas Majórica" in Manacor im Osten von Mallorca sind abgeschlossen. Wie das balearische Umweltministerium am Freitag (27.4.) in einer Pressemitteilung bekannt gab, transportierte eine auf Schadstoffe spezialisierte Firma in den vergangenen anderthalb Monaten 8.500 Tonnen mit Bauschutt ab, der teilweise verseucht war. Unter großen Sicherheitsvorkehrungen sei er aufs spanische Festland gebracht worden.

Schuld daran, dass Erdreich und auch Grundwasservorräte auf dem Gelände an der Vía Majórica verseucht sind, trägt die alte, bei Touristen einst beliebte Perlenfirma "Perlas Majórica". Von 1902 bis 2004 produzierte hier das auf Perlen spezialisierte Unternehmen und nutzte dabei auch chemische Stoffe, die durch undichte Schächte austraten.

Im Oktober 2017 hatte das balearische Umweltministerium die Entgiftung durch den derzeitigen Besitzer des Grundstücks - die Immobilienagentur Anida, die zur Bank BBVa gehört - angeordnet. Weil nichts geschah drohte die Conselleria im Februar 2018 mit einer Strafe von 150.000 Euro wegen Nichteinhaltung der Umweltschutznormen.

In den kommenden Wochen werden nun Experten des Ministeriums die Baustelle besuchen und möglicherweise offiziell Entwarnung geben. Sollten doch noch undichte Stellen oder Schadstoffe gefunden werden, muss dafür "Perlas Majórica" aufkommen. Auch in Zukunft soll regelmäßig die Grundwasserqualität in der Umgebung kontrolliert werden. Was mit dem seit gut zehn Jahren brach liegenden Gelände in Zukunft geschieht ist noch unklar. Der kleine Teil des Terrains, der von der Stadt Manacor verwaltet wird, könnte möglicherweise zu einer von vielen Anwohnern geforderten Grünanlage umgebaut werden. /somo