Das Rathaus von Palma de Mallorca hat am Montag (23.4.) seine lang erwarteten Pläne zur Neuregelung der Ferienvermietung bekannt gegeben. Demnach soll im ganzen Stadtgebiet die Vermietung von Ferienwohnungen untersagt bleiben. Erlaubt sei in Zukunft lediglich die Vermietung von Einfamilienhäusern, und dies auch nur, wenn sie nicht auf geschütztem ländlichen Boden, in Flughafennähe oder in einem Gewerbegebiet stehen, so Bürgermeister Antoni Noguera und Baudezernent José Hila in einer Pressekonferenz.

Die Ferienvermietung von Wohnungen ist in Palma zwar auch derzeit verboten, aber weit verbreitet. Die nun vom Rathaus vorgestellte Regelung ist restriktiver als die Pläne des Inselrats von Mallorca. Der hatte in einem eng abgesteckten Rahmen und in bestimmten Zonen die Wohnungsvermietung erlaubt - Palma war von dieser Regelung ausgenommen.

Die Ferienvermietung ist umstritten, weil sie das Angebot an Wohnraum für Einheimische einschränkt. Das Rathaus folgt mit seinen Plänen einem vom Verband der Nachbarschaftsvereine eingebrachten Stadtratsbeschluss, der das Verbot der Wohnungsvermietung gefordert hatte. Erwägungen, sie in einigen weniger überlaufenen Vierteln oder in einem Zeitfenster von zwei Monaten zuzulassen, hat die Stadt verworfen.

Die Regelung muss nun vom Stadtrat verabschiedet werden, vor dem endgültigen Beschluss ist noch Gelegenheit zu Eingab. In Kraft treten könnte das Verbot dann im Juni.

Baudezernent José Hila untermauerte diese Entscheidung mit Zahlen, nach denen die Mieten in Palma zwischen 2013 und 2017 um durchschnittlich 40 Prozent gestiegen seien. Die Daten stammten von der Immobilienplattform idealista.com. Außerdem sei Palma nach Barcelona in Spanien die Stadt, in der die Bewohner den größten Teil ihres Netto-Einkommens in die Miete stecken müssten. Durchschnittlich seien das laut Hila rund 37 Prozent.

Karte der Ferienvermietung: Wo strenge Regeln gelten

Man wisse durchaus, dass sich mit dem nun geplanten Verbot der Ferienvermietung in Mehrfamilienhäusern im Vergleich zum Status Quo nichts geändert habe, so Hila. "Aber wir haben die Möglichkeiten der Sanktionen und der Kontrollen deutlich verstärkt." Als Beispiel nannte er die Anzeigen gegen die drei Internet-Plattformen AirBnB, Homeaway und Tripadvisor, die illegale Ferienwohnungen in Palma anbieten.

Die Bevölkerung in Palma sei darüber hinaus inzwischen deutlich sensibilisiert beim Thema Ferienvermietung. Habe es im Jahr 2014 gerade mal 42 Anzeigen gegen illlegale Anbieter gegeben, waren es 2017 bereits 192. "Wir wollen die Stadt vor allem wieder für die Einheimischen bewohnbar machen", sagte Bürgermeister Toni Noguera (Més). Das sei bei den derzeitigen Mieten in weiten Teilen der Innenstadt nur schwer möglich. Zusätzlich kündigte Noguera Investitionen von 17 Millionen Euro in den sozialen Wohnungsbau an. /ck/jk