Am Mittwoch (4.4.) ist dem Megapark auf Mallorca das Schreiben der Behörden zugestellt worden, wonach Teile des Komplexes innerhalb von 48 Stunden schließen müssen, beziehungsweise nicht eröffnen dürfen. Das Restaurant "Don Quixote", das vor allem im Außenbereich bewirtschaftet, muss bis Freitagnachmittag schließen. Der erste Stock, wo sich ebenfalls Bars und der V.I.P.-Bereich befinden, darf nach Aussagen der Behörden nicht aufmachen.

Der Keller dagegen sei nicht betroffen. "Die Show-Arena steht außen vor", so Gerry Arnsteiner, Generaldirektor des Megaparks, gegenüber der Mallorca Zeitung. Auch das Opening soll wie geplant im Mai stattfinden.

"Wir werden den Forderungen Folge leisten", so Arnsteiner. Gleichzeitig werde man alle Rechtsmittel ausschöpfen, um dagegen vorzugehen. Nach Ansicht der hauseigenen Anwälte, Architekten und Ingenieure sei der Megapark das so ziemlich legalste Unternehmen, das es an der Playa gebe. "Letztendlich wird ein Richter über die Auslegung des Artikels 102 entscheiden müssen, auf den sich die Gemeinde beruft." Schließlich habe man das Projekt für die jetzt beanstandete Zusammenlegung der Lizenzen 2015 eingereicht. Und da es innerhalb von drei Monaten keine Antwort von der Stadtverwaltung gegeben habe, gelte es laut dem gesetzlich definierten behördlichen Stillschweigen als genehmigt, so Arnsteiner, man habe daraufhin zweieinhalb Jahre ganz normalen Betrieb gehabt.

Leidtragende seien jetzt vor allem die Angestellten. "Wir hatten im Juni, Juli, und August 2017 mindestens 500 Mitarbeiter. Wenn wir einen wichtigen Bereich zusperren müssen, verändert sich auch das Personal. Mindestens 200 bis 250 Leuten kostet das den Job." Zuerst treffe es das "Don Quixote". "Ein Riesenproblem ist, dass die Küche ausfällt. Zum Teil arbeiten dort Leute seit 20 Jahren für uns."

Der Baudezernent der Stadt Palma de Mallorca, José Hila, hatte am Dienstag (3.4.) bekanntgegeben, dass die Großdisco "zu 50 Prozent" geschlossen werden müsse. Statt der bisher 5.000 bis 6.000 Gäste dürften aufgrund fehlender Lizenzen nur höchstens 2.528 Personen eingelassen werden. Für die Umsetzung dieser Vorgabe gab man dem Megapark eine Zweitagesfrist.

Hintergrund ist ein Streit um Lizenzen zwischen den Behörden und der Cursach-Gruppe. Usprünglich gab es für den Megapark zwei Betriebsgenehmigungen für unterschiedliche Gebäudeteile: eine für die Gastronomie und eine für die Diskothek. Diese beiden Tätigkeiten waren anscheinend vor rund zehn Jahren zusammengelegt und liefen seither unter einer Lizenz, was laut der im Februar gefällten Entscheidung der Stadt niemals rechtens war.

Hintergrund: Interview mit dem Baudezernenten José Hila zur Akte Megapark

Die Stadt forderte die Megapark-Betreiber auf, den Ausgangszustand wieder herzustellen. Dazu soll eines er beiden Gebäude geschlossen, ein einziehbares Dach entfernt und die Außenbewirtung eingestellt werden. Binnen zwei Monaten müssten zudem alle illegal errichteten Anbauten abgerissen werden. Widerspruch könne man gegen diese endgültige Aufforderung nicht mehr einlegen, so das Rathaus. /lk/ff/tg

Der Megapark war am 16. März mit einem Pre-Opening in die Saison gestartet.