Langsam beginnt auf Mallorca die Badesaison - und mit ihr steigen die Reinigungsarbeiten an den Stränden von Palma de Mallorca. Umweltschützer kritisieren, dass die Reinigungen zu oberflächlich seien und Umwelt-, aber auch Hygienestandards an vielen Stellen nicht eingehalten würden.

Bei einem Besuch an Palmas Stadtstrand Can Pere Antoni deutet vieles darauf hin, dass sie recht haben könnten. Während ein Trecker am Freitag (27.4.) über den Strand fährt, den Sand festdrückt und Strohhalme, Plastikabfälle und Kronkorken herausfiltert, breiten einige Touristen bereits ihre Handtücher aus. Kaum jemand scheint zu bemerken, dass sich wenige Meter weiter, in den Felsen am Ende des Strands, die Abfälle weiter stauen - und niemand der Reinigungsfirma dem Beachtung schenkt.

"Das Meer bringt das Plastik ans Ufer. Wir sind für die Strandreinigung zuständig, aber es ist nicht unsere Aufgabe, die nahe liegenden Felsen zu säubern", sagt Fabio Maggi, der den Strandkiosk Ànima ganz in der Nähe betreibt. Im Rathaus klingt die Aussage ähnlich: Es sei die Hafenbehörde, die die Abschnitte sauber halten müsse, die nicht als Strand ausgewiesen sind. Auch die Badestellen in Portixol und el Molinar fielen darunter. "Aber es ist mehr als ein Jahr her, das dort nicht mehr gereinigt wurde", so Anwohnerin und Umweltschützerin Aina Barceló. Sie kritisiert vor allem die passive Haltung des Rathauses, das auf seiner Homepage bereits mit den perfekten Badevoraussetzungen wirbt. "Man kann das kristallklare Wasser genießen, das Palma an 365 Tagen im Jahr zu einem idealen Ort für Wassersportaktivitäten macht", heißt es dort.

Es müsse gründlicher gereinigt werden, finden Anwohner - und zwar nicht nur in der Hochsaison. Im Winter sind nur ein Mal pro Woche Reinigungsarbeiten angesetzt und nicht wie im Sommer jeden Tag. Und dann ist da natürlich die Problematik mit den Abwassern, die bei starken Regenfällen ungefiltert in die Bucht von Palma fließen. Hier verspricht das Rathaus als Lösung die Erweiterung der Kläranlage in Coll d'en Rabassa. Diese könne aber erst in frühestens drei Jahren in Betrieb gehen. "Aber es muss sich jetzt etwas ändern", so die Umweltschützer.

"Es ist gut, dass sie anfangen, die Strände für die Saison herauszuputzen", findet Aina Barceló. "Aber sie können nicht behaupten, dass die Strände tatsächlich sauber sind."