Vor Ende 2019 wird es wahrscheinlich nichts mit einem Pfandsystem auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln. Zwar ist die Einführung eines solchen Systems nach deutschem Vorbild auf den Inseln schon seit Jahren ein Steckenpferd der Umweltdezernentin im Inselrat von Mallorca, Sandra Espeja. Die Podemos-Politikerin war bereits Anfang 2016 mit einer Abordnung verschiedener politischer Institutionen von der Insel nach Düsseldorf und Solingen geflogen, um sich die Umsetzung des Systems in Deutschland anzuschauen.

Doch laut einer Sprecherin des Inselrats habe es lange gedauert, weitere Verbündete für das Projekt zu finden. Erst jetzt soll das Pfandsystem in den neuen Abfallplan des Inselrats aufgenommen werden, der spätestens in "wenigen Monaten", so die Sprecherin gegenüber der MZ, verabschiedet werden solle. Passiert das, könnte frühestens Ende 2019 mit dem Inkrafttreten des Pfandsystems gerechnet werden.

Im Abfallgesetz der Balearen-Regierung, das Anfang des Jahres vorgelegt worden war, fehlte das Pfandsystem zunächst gänzlich. Daraufhin hatten verschiedene Verbände auf Mallorca, von Umweltschützern bis hin zum Einzelhandel, öffentlich Druck für das Rückgabesystem gemacht. Daraufhin habe die Regierung den Entwurf für das Pfandsystem an die verschiedenen Inselräte weiterdelegiert.

Auf den Balearen werden bislang lediglich 17 Prozent der Plastikbehälter recycelt. Andererseits ist die Menge an recycelten Glasflaschen mit 38,8 Kilogramm pro Jahr und Person auf den Inseln so hoch wie nirgends anders in Spanien. /jk