Georg "Bauchi" Berres, der Deutsche, der die Finca von Boris Becker auf Vordermann bringen willGrünes Mallorca

Dass Mallorca ein ganz besonderer Flecken Erde ist, dürfte jeder mitbekommen haben, der die Insel schon einmal live erlebt hat. Eine ganz besondere Energie beseelt diese Insel, die schon Größen wie Picasso, Miro, Dali oder Chopin beeindruckt und beeinflusst hat. Ein unüberhörbarer Unterton von „tranquilo" steht hier in der Luft, Entspannung und Entschleunigung gehören hier zum Lifestyle. Beschleunigung findet sich eigentlich nur im Arbeits-Alltag, aber selbst der nimmt sich hier sehr viel anders aus als anderorts.

Die Uhren ticken auf Mallorca spürbar anders, und auch der Geist der Insel ist einfach anders. Ein rebellisches Völkchen, das sich jedes Jahr einer größeren Menge an Touristen stellt, weigert sich, sich dem System anzupassen. RUHE ist hier ein Maß der Dinge. Und auch wenn es mitunter heiß hergeht, ist Mallorca ein sehr friedlicher Ort. Es wird viel gelacht, geherzt, getrunken, geredet, gefeiert, immer möglichst wenig gearbeitet, und wer eine Gelegenheit findet, dem spanischen Staat ein Schnippchen zu schlagen, tut es.

So wundert es nicht, dass die mallorquinische Regierung das Ziel definiert hat, Mallorca zur grünsten Insel der Welt zu machen. Als Vorzeige-Objekt für Alternative Energien zunächst, doch die Sache hat weitaus mehr Potenzial. Denn Mallorca könnte tatsächlich innerhalb kürzester Zeit Grün werden, vor allem im Sommer, denn es gibt auch alternative Bauweisen, Anbaumöglichkeiten für Obst und Gemüse aller Art, Wasseraufbereitung, und vor allem Formen gesellschaftlichen Zusammenlebens.

Tatsächlich bietet Mallorca inmitten eines durch die Mainstream-Medien und ihrer Geldgeber in die Wege geleiteten, um uns herum entbrennenden Krieges einen Gegenpol. Hier will definitiv niemand Krieg. Hier wollen alle explizit LEBEN. Weil diese Insel LEBT. Das ist der Grund, warum sie so viele Liebhaber hat. Leben und leben lassen, und vor allem in Ruhe gelassen werden. Sonst kann man sie ja nicht genießen.Eine kleine Zeitreise

Um zu verdeutlichen, worum es hier geht, ist eine kleine Zeitreise möglich, auf die der geneigte Leser mir folgen darf:

Es ist Ende Sommer 2018, und wir starren gebannt von allen Seiten auf ein riesenhaftes Feuer in der Bucht von Palma. Genau da, wo 2014 das größte Kriegsschiff der US-amerikanischen Flotte vor Anker lag, brennt auf einem großen Floß ein 50 Meter hoher Holzmann. Die Menschen jubeln aus allen Ecken der Bucht, Hunderte, wenn nicht Tausende Boote liegen um einen abgesteckten Sicherheitsradius, bunt leuchtend und voller feiernder Menschen. Mallorcas eigener Burning Man!

Wir bestaunen das Highlight des Friedensfestivals, das dieses Jahr Millionen von Menschen auf die Insel gezogen hat. Ein Festival, dass das Gesicht der Insel maßgeblich verändert hat. Mallorca ist ein Vorzeige-Ort für die ganze Welt geworden, und die Augen der ganzen Welt sind auf uns gerichtet. Der brennende Mann, und das Feuerwerk, das in seinem Kopf explodiert, wird über tausende Kameras auf allen möglichen Plattformen live in die Welt gestreamt.

So wird die Welt eins. Indem wir zeigen, was wir machen. Und wir haben viel gezeigt dieses Jahr. An niemandem ist vorbei gegangen, was wir in den letzten Monaten „einfach mal gemacht" haben, ursprünglich nur, um heraus zu finden, was passiert, wenn man es einfach mal macht.

Zu Beginn des Jahres biss sich eine Schlange auf dieser Insel selbst in den Schwanz, und die Kluft zwischen Arm und Reich schloss sich für kurze Zeit. Das war, als arme Menschen in die Häuser reicher Menschen eindrangen und diese besetzten. Den Reichen wurde klar, dass sie ab hier nicht mehr einfach ignorieren konnten, dass Reichtum nur aufgrund von Armut funktioniert, und die Armen offensichtlich nicht mehr bereit waren, die (nicht monetären) Kosten des Reichtums der Reichen zu tragen. Es musste also etwas passieren. Und das tat es.Das Friedensfestival

Nachdem das Friedensfestival und die Idee dahinter ein wenig bekannter wurden, und erste Vorträge, Seminare und Workshops begannen, kamen immer mehr Menschen auf der Insel zusammen, um sich kennen zu lernen, auszutauschen, gegenseitig zu inspirieren, zu feiern, das Leben zu genießen und vor allem: anzufangen, seit Jahren und Jahrzehnten entwickelte und erprobte Alternativmodelle vorzustellen.

Schnell wurde das Ganze zu einer Art freien Messe, quer über die ganze Insel, und das ganze Jahr über. An immer mehr Orten fanden Events statt, an denen man teilnehmen konnte,

Plötzlich war alles interessiert, was Rang und Namen hatte. Nach den ersten Berichten der Mallorca Zeitung zum Thema war das Interesse der breiten Öffentlichkeit geweckt. In der Luft lag ein Hauch von Veränderung. Von Hoffnung und von ungeahnten Möglichkeiten. Und auch von Abenteuer.

Hunderte Künstler hinterließen ihre Spuren auf der Insel, auf der man plötzlich an jeder Ecke eine neue in Staunen versetzende Installation bewundern konnte. Auf den Stränden sammelten sich die Menschen, Bühnen wurden aufgebaut, auf denen Bands frei spielen konnten. Speakers Corner entstanden, und man sah Menschen überall miteinander sprechen. Und kuscheln. Und lachen und tanzen und lieben und tausend andere schöne Dinge tun.

Und dabei ganz nebenbei ein Paradies erschaffen. Überall gibt es heute Fincas, auf denen mit viel Freude und Begeisterung NEUES gemacht wird: Wir haben alternative Energien, Permakultur, Ecohouses, Terra Preta, den "Urzeitcode", und vieles mehr. Vor allem haben wir aber endlich UNS!

Wie Woodstock, nur viel größer

Wir wurden BUNT! Es ist, als sei hier das ganze Jahr Karneval, alle laufen herum, wie sie gerade wollen. Wie man das auf einem Festival eben macht. 49 Jahre nach Woodstock endlich etwas wie Woodstock, nur noch viel größer. Und als solches kostenlos. Und alles explizit FRIEDLICH.

Viele kamen ein paar Tage oder Wochen, um einfach dabei gewesen zu sein. Doch viele sind bis heute noch hier. Weil sie einen neuen Weg gefunden haben. Einen Weg des Miteinanders. Einen Weg, auf dem es keine Gegner oder Feinde gibt, sondern nur Freunde und Geschwister.

Einen Weg, den zu gehen so viel leichter und lebenswerter ist, als der, den wir zu gehen gewohnt sind. Einen Weg, der Lösungsbasiert ist. Einen Weg, den jeder in seinem eigenen Tempo gehen kann. Einen Weg, der auf Begeisterung beruht, weil ihn zu gehen bedeutet, sein EIGENES Ding zu machen, und zwar so, wie man SELBST das für richtig hält.

Über ein paar Monate konnten wir eine Wirkliche Alternative dazu schaffen, uns von Regierungen in Kriege treiben zu lassen. Zu viele Opfer kostet dieser Wahnsinn jeden Tag, von jedem der ihn mitmacht. Wir konnten zeigen, wie unnötig das alles ist, und was man hervorbringen kann, wenn man einfach mal ein wenig Hand in Hand arbeitet statt sich gegenseitig auf die Nase zu hauen.

Burning Man in Palma

Und jetzt brennt der Mann in der Bucht von Palma als ein Zeichen des Friedens auf der Erde. Liebesgrüße von Mallorca in die ganze Welt. Heute sind wir ALLE EINS! Und WEIGERN uns, irgendwen noch als Feind oder Gegner zu sehen. Wir sitzen hier alle in einem Boot. ZUSAMMEN halten wir es im Lot! Und NUR so!

Genau genommen ist das keine wirkliche Zeitreise gewesen. Es war eine Reise in die Realität, in der diese Dinge bis gegen Ende des Sommers passieren. Ob diese Realität die ist, die wir erleben, liegt ausschließlich an UNS. WIR, die wir hier gerade auf der Insel sind, aus unseren unterschiedlichsten Gründen, aber ALLE, weil wir ins Paradies wollten (oder die Ehre hatten, hier hinein geboren zu werden), haben die Gelegenheit, es zu MACHEN. An UNS und niemand anderem wird liegen, WAS wir hier dieses Jahr erleben.

Wer dabei sein möchte, kann gleich einsteigen. Begonnen hat es bereits. Weitere Info unter: www.theworldbecomes.one