Einen Tag nach der Wahl des Sozialisten Pedro Sánchez zum spanischen Ministerpräsidenten werden in Palma de Mallorca die ersten Personalvorschläge laut. Die ebenfalls sozialistische balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol denkt offenbar darüber nach, eine ihrer Mitstreiterin dem neuen Premier in Madrid als Staatssekretärin für Tourismus anzutragen. Dabei könnte es sich um die bekannte Politikerin Bel Oliver handeln, die schon einmal Tourismus-Dezernentin von Mallorcas Inselrat war und derzeit als einfache Abgeordnete im Regionalparlament sitzt.

Ein Vorschlag von Armengol hätte auf jeden Fall Gewicht. Nicht nur, weil Mallorca, Ibiza, Formentera und Menorca so wichtige Urlaubsdestinationen sind. Die balearische Ministerpräsidentin hat auch stets das jetzt auf nationaler Ebene eingetretene Linksbündnis mit den Nationalisten befürwortet. Armengol regiert selbst mit einem linksnationalistischen Koalitionspartner (Més) und wird dabei von der Linkspartei Podemos unterstützt.

Faktisch direkt ernennen können die balearischen Sozialisten den oder die Politikerin, die Madrid als Delegierte der Zentralregierung auf den Inseln vertritt. Die bisherige Vertreterin der Zentralregierung, Maria Salom (Volkspartei, PP) hatte zuletzt einen juristischen Feldzug gegen die von der Balearen-Regierung befürwortete Förderung der katalanischen Sprache im öffentlichen Leben geführt.

Mallorcas Sozialisten hatten am Freitag (1.6.) ausgiebig Gelegenheit auf den neuen Regierungschef anzustoßen. Wie jedes Jahr versammelten sie sich zum "Fest der Rose" der sozialistischen Parteigänger in der Balearen-Hauptstadt Palma de Mallorca. /ck