Bei der Suche nach dem vermissten - höchstwahrscheinlich abgestürzten - Piloten eines Löschflugzeugs vor Mallorca hilft die spanische Marine seit Mittwochabend mit Minensuchbooten. Die roß angelegte Suche wird zu Wasser, aus der Luft und auf dem Land weitergeführt. Insbesondere im Meer vor Pollença und entlang der Tramuntana-Küste wird nach Spuren des Flugzeugs gesucht, nachdem der Kontakt am Dienstagabend (12.6.) während eines Routine-Flugs abbrach. An der Suche beteiligen sich spanische Luftwaffe, Minensuchboote der spanischen Marine, mehrere Flugzeuge und Hubschrauber der Naturbehörde Ibanat, sowie mehrere Fischerboote.

Am Steuer der Maschine saß der 46-jährige Antonio A. M. Der aus dem südspanischen Huelva stammende Pilot arbeite seit fünf Jahren für die Brandschutzbehörde auf Mallorca. Es handele sich um einen erfahrenen Piloten mit über 1.300 Flugstunden, teilte der balearische Umweltminister Vicenç Vidal am Mittwoch mit. Antonio A. habe jahrelang bei Löscheinsätzen sowohl in Spanien als auch in Chile gearbeitet.

Bei dem verschwundenen Löschflugzeug handelt es sich um einen Air Tractor AT-802 mit der Kennnummer EC-GVN. Sie gehört dem Unternehmen Martínez Ridao, das im Auftrag der balearischen Landesregierung Waldbrände auf Mallorca und den Nachbarinseln bekämpft. Die Maschine wurde zuletzt über der Cala Sant Vicenç im Norden der Insel geortet, dann brach der Kontakt ab. Ein Notruf wurde nicht empfangen.

Das Flugzeug war am Dienstag (12.6.) um 17.23 Uhr von Mallorcas zweitem, kleineren Flughafen bei Son Bonet gestartet. Der Flug war für den Zeitraum 17.30 bis 18.30 Uhr geplant. Kurz vor 18 Uhr nahm der Pilot mit der Zentrale Kontakt auf, während er Valldemossa überflog. Um 18.08 Uhr befand er sich gerade über der Cala Sant Vicenç, als der Kontakt abbrach.

Als wahrscheinlich gilt bislang, dass das Löschflugzeug vor der Halbinsel am Cap Formentor ins Wasser gestürzt ist. Die spanische Luftwaffe setzte die Suche auch in den Nächten auf Mittwoch und Donnerstag fort. Zwei Militärflugzeuge aus Madrid unterstützten den Einsatz. Die Suche wurde auch am Donnerstagmorgen (14.6., Stand 7 Uhr) weiter fortgesetzt.

Der Bruder des Vermissten rief die Inselbewohner zur Mithilfe auf. „Wir wissen nicht, ob er ins Wasser gestürzt ist oder nicht. Vielleicht hat er verletzt in einer Höhle Unterschlupf gefunden oder klammert an einem Felsen", sagte Noel Alfaro vor Journalisten. Der Vermisste ist ein erprobter Pilot mit über 1.300 Flugstunden und zahlreichen Löscheinsätzen im In- und Ausland. /tg

Tweets aus dem Suchhubschrauber der spanischen Luftwaffe:

Tweet aus der Einsatzzentrale des Notrufs 112: