Der Deutsche Frank Zingelmann, dessen Ferienhaus an der Playa de Palma auf Mallorca seit Ende Januar von Eindringlingen besetzt gehalten worden war, hat seine Immobilie zurückerobert. "Wir sind am Sonntag mit drei Personen in meine Finca eingedrungen und haben uns verschanzt. Wir halten diese nunmehr seit über 72 Stunden besetzt", so Zingelmann am Mittwoch (18.4.) in einer Pressemitteilung.

Wie er weiter berichtet, hätten die Hausbesetzer schließlich nach Verhandlungen freiwillig und ohne Gegenwehr aufgegeben. "Das Anwesen ist völlig verdreckt und sämtliche Gegenstände aus den Schränken wurden bis auf die letzte Socke gestohlen oder sind zerstört worden", so Zingelmann weiter. Auch sämtliche Innen- und Außentüren seien beschädigt, zudem liege im ganzen Haus Hundekot. "Das Haus muss vollständig von innen saniert werden", so Zingelmann, der den Schaden auf rund 250.000 Euro schätzt.

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Hausbesetzer drangen auf Finca ein

Der Hamburger Steuerberater hatte bei einem Kurzurlaub auf der Insel am 26. Januar feststellen müssen, dass sich eine ganze Gruppe von Menschen in seinem Haus eingenistet hatte. Auch die Schlösser waren ausgetauscht. Die Polizei war machtlos - obwohl Zingelmann direkt vorweisen konnte, dass er der rechtmäßige Eigentümer der Immobilie ist. Denn in der spanischen Gesetzgebung hat das "Recht auf würdigen Wohnraum" einen hohen Stellenwert, und Besetzer, die nicht auf frischer Tat beim Einbruch erwischt werden, können nur mit richterlichem Räumungsbeschluss auf die Straße gesetzt werden. Bis ein solcher ausgesprochen wird, dauert es Monate, häufig sogar Jahre. Auch Zingelmanns Anwalt hatte Anfang Februar prophezeit, dass es mehr als ein halbes Jahr dauern könnte, bis die überlastete Justiz den Beschluss ausstellt.

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