Es scheint wie verhext mit dem geplanten Ausbau der Landstraße zwischen Llucmajor und Campos im Süden von Mallorca: Eigentlich sollten die Arbeiten, die eine Verlängerung der Ma-19 als Schnellstraße bis nach Campos zum Ziel haben, nach jahrelangem politischen Hin und Her endlich im Juli beginnen. Doch wie am Dienstag (19.6.) bekannt wurde, dürfte daraus wieder nichts werden.

Grund dafür ist die Klage einer der Baufirmen, die bei der öffentlichen Ausschreibung leer ausgegangen war. Ende Mai hatte der Inselrat einstimmig dafür gestimmt, die Bietergemeinschaft der Firmen COPISA und Aglomerados Felanitx mit den Arbeiten zu vertrauen. 15 weitere Anwerber waren abgelehnt worden, einer von ihnen will die Entscheidung nun durch eine Klage vor dem spanischen Verwaltungsgericht in Madrid anfechten.

Beim Inselrat gibt man sich gelassen. Man sei zuversichtlich, dass sich die Gelegenheit "so schnell wie möglich" klären werde. Man habe bei der Ausschreibung nicht nur darauf geachtet, welche Firmen die günstigsten Angebote unterbreiteten, sondern auch auf ihre "technischen Fähigkeiten" geachtet.

Das Projekt sieht den Ausbau der unfallträchtigen Strecke zur Schnellstraße mit zwei Fahrspuren pro Richtung vor. Nach der Kritik von Umweltschützern war es deutlich abgespeckt worden und einstimmig von den Linksparteien verabschiedet worden. So soll unter anderem der Mittelstreifen statt zehn Metern nur noch drei Meter messen.

Die Bietergemeinschaft hat 22 Monate für die Bauarbeiten Zeit - wenn sie denn damit beginnen können. Da zunächst Erdarbeiten entlang der Strecke geplant sind, soll der Straßenverkehr während der Hauptsaison nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

Auf der Strecke ist es seit 2005 zu mehr als 230 Unfällen gekommen. Dabei kamen 19 Menschen zu Tode, mehr als 200 wurden verletzt. Täglich sind zwischen Llucmajor und Campos im Schnitt mehr als 22.000 Fahrzeuge unterwegs. /somo/ff