Das Gericht in Manacor im Osten von Mallorca hat am Montag (25.6.) eine 44-jährige Frau in Untersuchungshaft eingewiesen, die am Sonntagmorgen (24.6.) ein 15-jähriges Mädchen in Sa Ràpita überfahren und Fahrerflucht begangen haben soll. Ermittelt wird gegen sie wegen fahrlässiger Tötung in einem schweren Fall sowie Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung.

Die 44-Jährige gab bei ihrer Vernehmung zur Aussage, dass sie Alkohol getrunken habe und sie sich mit Ausnahme des Aufpralls an nichts erinnern könne.

Das Mädchen war mit einer Gruppe von Freunden zu Fuß auf dem Radweg der Strandpromenade von Sa Ràpita, Avinguda de Miramar, unterwegs, als gegen 1.55 Uhr eine Autofahrerin die Kontrolle über ihr Auto verlor und die 15-Jährige überrollte. Augenzeugen und der später eintreffende Rettungsdienst versuchten vergeblich, das Mädchen wiederzubeleben.

Die Autofahrerin verließ in ihrem blauen Skoda Spaceback den Unfallort. Dabei folgte ihr allerdings ein aufmerksamer Autofahrer, der den Unfall mitbekam. Als sie den Unfallwagen abstellte, hielt ihn der Augenzeuge auf einem Foto fest und rief die Ortspolizei. Die Polizei nahm die Polin fest, die seit einigen Jahren in Sa Ràpita wohnt. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von 2,5 Promille, also fünfmal mehr als den erlaubten Grenzwert. Gegen sie wird nun wegen mutmaßlicher fahrlässiger Tötung, Fahrerflucht und unterlassener Hilfeleistung ermittelt.

Ein Psychologe begleitete die Polizei zu den Eltern des getöteten Mädchens, die in Palma de Mallorca leben. Die Jugendliche war zur Johannisnacht bei Verwandten in Sa Ràpita zu Besuch.

Alkohol und Drogen am Steuer sind auf Mallorca sowie in ganz Spanien ein schwerwiegendes Problem. Rund 40 Prozent der tödlichen Unfälle gehen auf das Konto von alkoholisierten oder unter Drogeneinfluss stehenden Fahrern. /jk