Ein Gericht in Palma de Mallorca hat ein deutsches Paar auf Mallorca, das laut dem Urteil die neunjährige Tochter der Frau wiederholt eingesperrt hatte, zu Gefängnisstrafen verurteilt. Die Mutter wird mit einer Haftstrafe von anderthalb Jahren belegt, ihr damaliger Partner mit einem Jahr und neun Monaten, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet.

Die Richter sehen es laut dem Urteil vom Dienstag (3.7.) als erwiesen an, dass das neunjährige Mädchen im Jahr 2016 und zu Beginn von 2017 wiederholt in einer Art vergittertem Stockbett eingesperrt worden war, um es willkürlich zu bestrafen. Der Verurteilte habe das Mädchen nur für WC-Gänge freigelassen. Die Mutter sei nicht eingeschritten. Es sei unglaubhaft, dass sie nichts von dem Vorgehen mitbekommen habe, urteilten die Richter.

Laut dem Urteil wird der Mutter das Sorgerecht entzogen, sie darf sich vier Jahre nicht dem Mädchen sowie ihren weiteren Kindern annähern. Der frühere Lebenspartner muss 70 Tage gemeinnützige Arbeit verrichten.

Die Angeklagten zeigten sich vor Gericht reuevoll, der Mann kündigte an, die Kinder um Verzeihung zu bitten. Der Inselrat auf Mallorca war als Nebenkläger aufgetreten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. /ff