Die Discotheken-Gruppe Cursach auf Mallorca soll Ermittlungen der spanischen Nationalpolizei zufolge 51 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben. Weitere 14,7 Millionen Euro Sozialabgabe habe der Konzern unterschlagen, dem unter anderem die Tanztempel Megapark und Riu Palace an der Playa de Palma gehören. Der Bericht bezieht sich auf die Jahre 2010 bis 2016 und wurde in der vergangenen Woche dem Gericht in Palma vorgelegt, wie am Donnerstag (5.7.) die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Das Unternehmen habe einen großen Teil seiner Einnahmen nicht versteuert und mehrere Mitarbeiter schwarz angestellt.

Die Polizei beschuldigt 18 Personen, an dem Betrug mitgewirkt zu haben, und fordert deren Festnahme. Darunter befinden sich nicht nur die Führungsspitze der Cusach-Gruppe - darunter Bartolomé Cursach und Bartolomé Sbert. Der Betrug sei "allen führenden Mitarbeitern" bekannt gewesen. Es habe sich um ein "perfekt koordiniertes System des Betrugs" gehandelt, so der rund 400 Seiten lange Bericht. Die Spezialeinheit für Geldwäsche entdeckte Unregelmäßigkeiten bei den Unternehmen Megapark, Tito's, BCM, Paradise, Megarena, Riu Palace und im Restaurant Asadito.

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Die genannte Millionensumme sei vermutlich nur "ein Bruchteil" des wirklich unterschlagenen Geldes. Die Ermittler untersuchten nur einige Geschäftsjahre, zu denen entsprechende Unterlagen und Beweismittel verfügbar waren. /tg