Gegen das unerlaubte Ankern der Yacht inmitten der geschützten Seegraswiesen vor Portocolom haben Umweltschützer der Initiative Salvem Portocolom protestiert. Mit Unterwasserkameras dokumentierten Taucher der Gruppe den Schaden, den der Anker der 40 Meter langen Luxusyacht "Ocean Club" im ökologisch wichtigen Poseidongras vor Mallorca angerichtet haben soll.

Informationen der Umweltschützer zufolge ankerte das Boot von Sonntag (8.7.) 20.45 Uhr bis zum Montag (8.7.) um 10 Uhr in der Bucht von Portocolom. Die Aktivisten zeigten den Vorfall an. Der Yacht-Verantwortliche habe die Bucht verlassen, als ihn Vertreter der Gemeinde auf das Verbot aufmerksam machten. Salvem Portocolom bedauerte, dass die Gemeinde keine Bußgelder verhängen kann und die zuständige Umweltbehörde trotz Anzeige nicht sofort eine Inspektion geschickt habe.

Die angezeigte Verstoß ist kein Einzelfall. Ebenfalls am Montag twitterte SOSPosidonia, dass die 33 Meter lange Yacht "Christina G." ihren Anker in die Seegraswiesen vor Banyalbufar ausgeworfen habe. Nicht weit entfernt ankerten nach Angaben der Umweltschützer die 33 Meter lange Yacht "Winwin", die 20 Meter lange "Free Spirit" und eine weitere Yacht mit dem Namen "Aloha" ebenfalls in den geschützten Gebieten.

In Zukunft soll ein Posidonia-Schutzgesetz das Ankern auf den Seegraswiesen mit hohen Geldbußen bestrafen. Allerdings fehlt zur Umsetzung noch eine genaue und aktuelle Kartografie, auf der die Wiesen verzeichnet sind. Die Balearen-Regierung will nun Gelder der Touristensteuer benutzen, um solche Karten anfertigen zu lassen.

Bis dahin empfiehlt der Umweltverband Gob, ausschließlich über den Sandböden den Anker auszuwerfen. Diese sind von Bord aus meist leicht durch die helle Farbe zu erkennen. /tg/tg