Die spanische Ministerin für Industrie und Tourismus, María Reyes Maroto, hat Anti-Tourismus-Aktionen auf Mallorca als Einzelfälle bezeichnet. Man müsse sicherstellen, dass sich die Aktionen nicht ausweiteten, dürfe ihre Bedeutung angesichts der geringen Zahl der Teilnehmer und der großen Zahl der Urlauber auch nicht übertreiben, so die Politikerin bei ihrem ersten Amtsbesuch auf Mallorca.

Maroto hatte in Folge des Machtwechsels in Madrid, bei dem die konservative Regierung von Premier Mariano Rajoy abgelöst worden war, ihr Amt angetreten. Auf Mallorca traf sie sich nun mit Vertretern der touristischen Branchenverbände. Auf die Protestaktionen am Flughafen sowie die Graffiti in der Altstadt von Palma de Mallorca ging sie nur am Rande ein. Stattdessen betonte die Ministerin, dass 2018 trotz der wiedererstarkten Konkurrenzdestinationen ein gutes Jahr für die spanische Tourismusindustrie werde.

Die Hoteliers sprachen ebenfalls von kleinen Gruppen, die gegen den Massentourismus protestierten, warnten aber vor dem internationen Medienecho, dass sie auslösen könnten. María Frontera, Vorsitzende der Hoteliersvereinigung auf Mallorca, forderte die politischen Institutionen auf der Insel auf, Imagepflege ernst zu nehmen und dafür zu sorgen, dass sich die Aktionen nicht wiederholten.

Die Parteien der Linksregierung verurteilten die Proteste, die Parteien der konservativen Opposition forderten jedoch ein entschiedeneres Vorgehen angesichts der Bedeutung der Tourismusindustrie. /ff