Auch wenn der Waldbrand bei Cala Estellencs an der Südwestküste von Mallorca inzwischen unter Kontrolle ist, setzt die Feuerwehr am Montagmorgne (23.7.) die Löscharbeiten fort. Im Einsatz waren nach Angaben des zuständigen Naturinstituts Ibanat ein Löschflugzeug und zwei Helikopter. Die Warnstufe wurde auf null herabgesetzt, es sind keine bewohnten Häuser mehr in Gefahr.

Die Feuerwehr aktualisierte inzwischen auch die vom Waldbrand betroffene Fläche, zerstört wurden 5,23 Hektar Kiefernwald - doppelt so viel wie zunächst angenommen.

Der Waldbrand war am Samstagabend gegen 22.30 Uhr in einem Waldgebiet nahe des Strands ausgebrochen. Rund hundert Personen, die am Strand picknickten, mussten in Sicherheit gebracht werden. Zunächst war vorgesehen, auch Wohnhäuser zu evakuieren, dies war dann letztendlich doch nicht notwendig.

Bei denjenigen, die am Strand zu Abend aßen, handelte es sich um Dorfbewohner, deren Freunde und Insulaner aus anderen Dörfern, die in Estellencs ihren Sommer verbringen. Die Gruppe sah, wie sich die Flammen von der kleinen Bucht aus durch den Wald nach oben fraß. "Ein paar Leute versuchten, die Flammen mit Eimern voller Wasser zu löschen, andere benutzten große Wasserflaschen. Wir taten, was wir konnten", erzählte eine Zeugin. "Zum Glück war es windstill in der Nacht, denn sonst wäre der Brand leicht bis ins Dorf vorgedrungen", berichtete ein Anwohner. Und ein anderer Dorfbewohner fügte dazu: "Wenn die Flammen durch den Sturzbach nach oben gelangt wären, stünden wir jetzt vor einer Katastrophe. Das ganze Tal hätte gebrannt."

Vom Dorf aus begannen mehrere Bewohner, mit Hilfe ihrer Traktoren die Flammen zu löschen. "Wir haben vier Traktoren mit Wasseranhängern genommen. Später kam die Feuerwehr dazu, aber zunächst konnte sie nicht zur Brandstelle. Der Weg war nur für einen Traktor geeignet", erzählte ein anderer Bewohner von Estellencs. "Der Brand wanderte den Berg hinauf und wir engten ihn mit unseren Traktoren ein. Die Flammen waren sehr nahe."

Unter Kontrolle war der Waldbrand am Sonntag kurz vor 14 Uhr.

Die Einsatzkräfte der Feuerwachen von Inca, Sóller und Calvià arbeiteten während der gesamten Nacht in einem schwer zugänglichen Gebiet nahe der Küste. Erst am Montagmorgen, als die Flugzeuge wieder starten konnten, zogen sie sich zurück.

Die Ursache des Feuers war zunächst unklar. Die Guardia Civil hat Ermittlungen eingeleitet. Estellencs war vor fünf Jahren im Zentrum des bislang größten Waldbrand auf den Balearen. /ff/jk