Die Fahrerin, die im Juni eine 15-Jährige in sa Ràpita im Süden von Mallorca überfahren hatte, bleibt auf freiem Fuß. Das balearische Oberlandesgericht lehnte eine Forderung der Hinterbliebenen ab, die Frau wieder in Untersuchungshaft einzuweisen oder die Kaution von 12.000 auf 50.000 Euro heraufzusetzen. Die Fluchtgefahr sei gering, hieß es unter anderem zur Begründung. Die Polin lebe seit zehn Jahren mit ihrem Mann und ihren Kindern auf Mallorca. In Kraft ist außerdem ein Fahrverbot.

Die 44-Jährige hatte in der Nacht auf den 25. Juni ein Mädchen überfahren, das mit Freunden auf dem Gehweg am Straßenrand unterwegs war. Die Jugendliche aus Palma, die bei Verwandten zu Besuch war, starb noch am Unfallort. Die Verursacherin hielt nicht an, sondern wurde von zwei Zeugen mit dem Auto verfolgt und festgehalten. Ein Alkoholtest ergab später einen Wert von 2,5 Promille. Die Polin war bereits 2015 betrunken am Steuer erwischt worden.

Die Familie hatte online mehr als 234.000 Unterschriften mit dem Ziel gesammelt, die Strafen für Verkehrsdelikte unter Alkoholeinfluss zu verschärfen. Bei zahlreichen Verkehrsunfällen auf Mallorca sind Alkohol und Drogen im Spiel. /ff